Rezension

Richelle Mead in Bestform

Gameboard of the Gods - Richelle Mead

Gameboard of the Gods
von Richelle Mead

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Justin March, einst angesehener Mitarbeiter der Regierung der RUNA und Spezialist für religiöse Gruppierungen, lebt im Exil. Als mysteriöse, scheinbar rituelle Morde geschehen, bekommt Justin eine zweite Chance: er soll den Mörder dingfest machen, bevor dieser erneut zuschlägt. Zu seiner Sicherheit wird ihm Mae Koskinen zur Seite gestellt, die genauso schön wie tödlich ist und einer Eliteeinheit der Armee angehört. Doch je mehr die beiden herausfinden, desto mehr gerät vor allem Maes Welt ins Wanken, denn die beiden sind tiefer in die seltsamen Vorgänge verstrickt, als irgendjemand ahnen konnte.

 

Meinung: Gameboards of the God ist der Auftakt der neuen Adult-Reihe von Richelle Mead und konnte mich einmal mehr von vorne bis hinten überzeugen.

Justin ist ein Ausnahme-Experte auf seinem Gebiet und seine Beobachtungsgabe grenzt an Genie. Aus Gründen, die lange im Dunkeln bleiben wurde er ins Exil geschickt und hadert mit seinem Schicksal. Er ist ein ziemlicher Leichtfuß und scheint zu keinem Laster nein sagen zu können, seine es nun Alkohol, Glücksspiel oder Frauen. Er ist sehr von sich überzeugt und hat immer einen spitzen Spruch auf der Zunge. Doch im Verlauf der Geschichte wird immer deutlicher, dass er eigentlich ein sehr anständiger Kerl ist, der mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, sich aber immer bemüht sich um die Seinen zu kümmern. Mir war er von Anfang an sehr sympathisch und hat mir oft ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.

Mae ist so ziemlich das genaue Gegenteil. Sie ist sehr beherrscht und diszipliniert, sie öffnet sich nicht gerne anderen, sodass sie für Justin eine richtige Herausforderung darstellt. Aufgewachsen als Aristokratin hat sie sich von ihrer Familie losgesagt um sich dem Militär anzuschließen und dort rasch in die gefährlichste Elite-Einheit aufzusteigen. Ihr Geplänkel mit Justin ist manchmal zum Brüllen komisch, auch wenn zwischen den beiden sehr schnell eine starke Spannung entsteht. Mae ist ein toller Charakter und kann immer wieder mit Dingen überraschen, die man von ihr nicht erwartet hätte. Auch zu ihr hatte ich sofort einen Draht.

Das Setting des Buches ist ziemlich ungewöhnlich, denn hier wird ein futuristischer Weltentwurf mit einer recht fantasy-lastigen Krimi-Handlung verbunden. Klingt seltsam? Ist auch so, allerdings funktioniert die Mischung perfekt. Die Welt ist detailliert ausgearbeitet und man erfährt Stück für Stück immer mehr davon. Der Fantasy-Part ist zwar von Anfang an vorhanden, allerdings weiß man nie so recht, was man davon halten soll und wird erst im letzten Drittel wirklich greifbar. Die Mordfälle und die Ermittlungen sind spannend und zumindest ich bin fast bis zum Ende im Dunkeln getappt. Und natürlich herrscht wieder eine wunderbare Dynamik zwischen den beiden Protagonisten, das ist etwas, was Richelle Mead wirklich hervorragend beherrscht. Neu ist diesmal, dass aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt wird, vor allem aber aus der von Mae und Justin. Am Anfang muss man sich etwas auf die Geschichte einlassen, denn es werden erstmal sehr viele Fragen aufgeworfen, bei denen man manchmal auch länger auf die Auflösung warten muss und oft wirft diese dann wieder drei neue Fragen auf, was man ja von der Autorin kennt und was mir persönlich auch sehr gut gefällt, denn es gibt einem immer den Ansporn unbedingt weiterlesen zu wollen.

Der Stil war gut wie immer und unverkennbar Richelle. Ich glaube, auch wenn ich nicht gewusst hätte, von wem das Buch ist, wäre es völlig offensichtlich gewesen. Längen kamen für mich nicht auf und auch als ungeübter Englisch-Leser mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

 

Fazit: eine ungewöhnliche Genremischung, die aber perfekt funktioniert. Die Welt ist sehr detailliert, die Story spannend und der Fantasyanteil nicht alltäglich, was das Buch sehr außergewöhnlich macht. Sympathische Protagonisten und der süffige Schreibstil der Autorin machen das Buch wieder einmal zu einem wahren Highlight.