Rezension

richtig gut!

Barbara stirbt nicht -

Barbara stirbt nicht
von Alina Bronsky

Ich fange bei meiner Rezension ausnahmsweise mal hinten an, denn ich hasse das Ende dieses Buches! Ich bin wirklich ein Fan von offenen Ende, aber dieses Ende wirkte auf mich, als hätte die Autorin aus Versehen mitten im Schreiben auf "abschicken" gedrückt. Ich habe wirklich erstmal gedacht, mein Buch sei ein Fehldruck. Wer solche Rabatten offenen Enden nicht mag, sollte von diesem Buch besser die Finger lassen.

Dennoch möchte ich es empfehlen, denn für mich gehört es dieses Jahr definitiv zu meinen Bücher-Highlights!

Die Geschichte ist erstmal recht banal. Herr Schmidt und seine Frau Barbara sind seit 52 Jahren verheiratet und ein ganz typisches altes Ehepaar. Er ist stock-konservativ und bei ihnen war es immer so, dass er das Geld verdient hat und seine Frau für Küche, Kinder und Haushalt zuständig war. Und plötzlich wird Barbara krank. So krank, dass sie nicht mehr wie gewohnt "funktioniert " und Herr Schmidt gezwungen ist, seine Komfortzone zu verlassen...

Ich habe viel gelacht und geschmunzelt bei diesem Buch. Gerade am Anfang, als sogar Herr Schmidts Versuche scheitern, Kaffee zu kochen, war es echt lustig. Aber dennoch auch ein bißchen traurig, denn diese Situation gibt es tatsächlich öfter. Ich habe es vor kurzem noch erlebt, als meine Tante gestorben ist.

Herr Schmidt ist konservativ, festgefahren in seinen Ansichten, voller Vorurteile und Intoleranz. Aber dennoch muss man ihn als Leser einfach mögen, denn trotz seiner ruppige Art wirkt er hilflos. Und man spürt, wie sehr er seine Barbara liebt, auch wenn das nie ausgesprochen wird.

Ein wundervolles Buch, und es ist auch ganz wunderbar geschrieben.  Ich habe es in einem Rutsch gelesen, ohne zu merken, wie die Zeit dabei vergangen ist.