Rezension

Richtig super

Drei mal wir
von Laura Barnett

Bewertet mit 5 Sternen

Was wäre wenn?
 
Stellt ihr euch auch manchmal die Frage Was wäre wenn? Ich liebe solche Gedankenspiele, auch wenn sie oft zur Melancholie verleiten. Ein kleiner Moment, der alles verändert, eine Entscheidung, die das ganze Leben beeinflusst.Und genau darum geht es in diesem Buch. So war mein Interesse geweckt, doch dann häuften sich die negativen Rezensionen und ich wurde unsicher. Zum Glück habe ich mir doch selbst ein Bild von dem Buch gemacht, den ich fand es großartig, auch wenn ich mit dieser Meinung ( im Deutschsprachigem Raum) recht alleine dastehe.
 
Der Aufbau des Buches hilft dem Leser, die Orientierung zu behalten. So steht oben auf der Seite immer die jeweilige Version und die Seitenzahl. Am Anfang jedes Kapitels findet man den Handlungsort und das jeweilige Datum. Noch dazu gibt es ein Blumenmuster in der unteren Ecke, welches durch seine Farbe dem Leser ganz leicht in Erinnerung ruft, bei welcher Version er sich gerade befindet. Dadurch fand ich das Buch auch nicht verwirrend. Ich musste zwar manchmal noch mal Vorblättern, aber dies geschah sehr selten. Natürlich muss man sich hier beim Lesen etwas mehr konzentrieren und ein zeitnahes Lesen ist auch zu empfehlen. Aber dafür bekommt man eine sehr ungewöhnlich erzählte Geschichte geboten, mit viel Gefühl und bitteren Beigeschmack.
 
Die Geschichte ist ungewöhnlich aufgebaut. Wie der Titel vermuten lässt. Gibt es drei verschiedene Versionen. Doch beginnt sie ganz gewöhnlich mit dem Anfang, nämlich mit der Geburt der zwei Hauptpersonen Eva und Jim. Doch dann fängt es auch schon an. Eine abenteuerliche Reise, durch drei Leben, mit vielen Tiefen und Höhen. Das Abenteuer des Lebens. Das Buch spiel über einen Zeitraum von über 70 Jahren. Noch dazu aus der wechselten Sicht von Eva und Jim. Und es gibt drei unterschiedliche Versionen der Geschichte. Dies alles auf gerade mal 500 Seiten. Deswegen werden manche Dinge auch nur kurz angeschnitten und Jahre übersprungen. Doch der Kern bleibt. Eine lange Zeit wusste ich beim Lesen nicht wohin mich das Buch führen würde. Ich habe ständig darauf gewartet, dass sich die richtige Version herauskristallisiert. Doch gibt es überhaupt die eine richtige Version? Ist es so leicht? Man trifft einmal die richtige Entscheidung und alles wird gut, oder zeigt sich letztendlich doch erst am Ende, welches der richtige Weg war. Weil man nie weiß, wohin er einen noch führen wird.
 
Immer wieder habe ich beim Lesen Pausen eingelegt, weil es mich zum Nachdenken anregte. Noch dazu hat es mich ab einem Gewissenspunkt völlig in seinem Bann gezogen, sodass ich mich in die Geschichte hinein versetz fühlte. Ich kann nicht behaupten die Charaktere wären mir sehr sympathisch gewesen, dazu war die Sicht auf sie irgendwie zu distanziert durch die ständigen Wechsel. Doch konnte ich sie mir ganz genau Vorstellen, hatte sie bildlich vor Augen.
 
Fazit:
Ich fand es großartig.
Sehr ungewöhnlich erzählte Geschichte über die große Frage Was wäre wenn.
Stimmt nachdenklich.
Man sollte sich bewusst sein worauf man sich einlässt.

Kommentare

Naibenak kommentierte am 18. Mai 2016 um 20:38

Schöne Rezi! :-) ich bin zwar nicht ganz so begeistert wie du, aber auch bei mir gab es diesen gewissen Punkt, von wo an das Buch mich regelrecht eingesogen hatte ;-) Für mich am Ende ein sehr schönes Buch mit ein paar kleinen Abzügen.