Rezension

Risiken, Gefahren und Chancen in der digitalen Welt

Das vermessene Ich - Vivien Suchert

Das vermessene Ich
von Vivien Suchert

Bewertet mit 5 Sternen

„Das vermessene Ich: Von Selbstkontrolle, Optimierungswahn und digitalen Doppelgängern“  ist ein aktuelles Sachbuch der Autorin Dr. Vivien Suchert, in dem sie unterhaltsam und leicht verständlich den Optimierungswahn unserer Zeit unter die Lupe nimmt.
Es geht um Selbstoptimierung, den Wunsch sich selbst zu vermessen, seine Daten zu erfassen und auszuwerten. Hier beginnt die Autorin ganz simpel bei Selbsttests, die es schon vor Jahrzehnten in Zeitschriften zu finden gab und die heute in immer komplexerer Form im Internet zu finden sind. Dabei werden unsere Daten erfasst und wir geben bereitwillig über alles Auskunft. Aber nicht nur hier, auch dank der technischen Geräte wie dem Smartphone oder einem GPS-Gerät, die uns den Weg zeigen sollen und überall hin begleiten, zeichnen wir bedenkenlos unsere Wege auf. Bei jeder Online-Suche bzw. schon bei jedem Online-Gang hinterlassen wir Spuren und das alles lässt sich erfassen und auswerten. Alle Daten, die im Netz landen, werden gebündelt und ausgebeutet.
Neben den sachlichen Ausführungen gibt es immer wieder Abschnitte, in denen sich die Autorin mit ihrem Freund und Selbstvermessungsfetischisten Henry trifft. Durch die skeptischen Einwürfe und Sichtweisen der Autorin sind die Gespräche zwischen den beiden sind äußerst amüsant.
Dr. Vivien Suchert verteufelt nicht den technischen Fortschritt, vielmehr versucht sie auf die Gefahren und Risiken aufmerksam zu machen und ihre Leser zu einem kritischen und überlegterem Verhalten zu bewegen.  Hierzu greift sie auf Fakten zurück und man merkt, dass gut recherchiert wurde.
Auch wenn die Thematik an einigen Stellen ein wenig trocken ist, lässt sich das Buch angenehm lesen, da der Schreibstil amüsant und angenehm zu lesen ist und die Texte durch kleine witzige Skizzen aufgelockert werden.
Mein Fazit: Ein lohnenswertes Buch, das dazu anregt das eigene Handeln in Bezug auf die großzügige Verbreitung seiner Daten zu hinterfragen.