Rezension

Rita und die Abendröter

Rita räumt die Hecke auf - Carsten Uekötter

Rita räumt die Hecke auf
von Carsten Uekötter

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:

Rita Sanddorn hat mit ihrem Mann Ralf eine Parzelle im Kleingartenverein Abendröte. Abgesehen von einigen Unstimmigkeiten zwischen ihr und dem Vereinsvorsitzenden Manni, aber das soll sich bald ändern. Er muss seinen Posten, altersbedingt, bald abgeben und Nachfolger soll sein bester Freund Hajo werden. Diese Rechnung haben die beiden nicht mit Rita gemacht. Ganz spontan bewirbt sie sich ebenfalls für den Posten und gewinnt. Allerdings hält die Freunde nur kurz an, denn in dem Vereinsbüro Gießkanne findet sie einen ungeöffneten Brief, der die Räumung der Kleingärten beinhaltet. Das lässt sich Rita nicht gefallen und tritt den Kampf gegen den Erben Sythenstein an.

 

Rita räumt die Hecke auf ist der neuste Roman von Carsten Uekötter. Dieses Cover hat meine Neugierde geweckt und als ich dann auch noch den dazu gehörigen Klapptext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Dies habe ich auch getan und es war definitiv keine Fehlentscheidung.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und kaum das ich mit diesem Roman angefangen habe, wollte ich es auch nicht mehr aus den Händen legen. Carsten Uekötter versteht sein Handwerk und weiß, wie man Leser begeistern kann. Seite für Seite merkte ich, wie mich der Kleingartenverein Abendröte immer mehr in seinen Bann zog. Es macht so viel Spaß Rita und ihre Parzellennachbarn zu begleiten und sich über den gut eingestreuten Wortwitz und der Situationskomik zu erfreuen, der mich hier und da lauthals auflachen ließ. Alle Charaktere waren so detailliert und liebevoll beschrieben, so dass sie mein Herz im Sturm erobern konnten. Mit ihren Ecken und Kanten hinterließen sie einen authentischen und sympathischen Eindruck. Hier spielt es absolut keine Rolle, wen man hier herausnimmt. Rita, die taffe Frau, die sich durch nicht und niemanden unterkriegen lässt. Ihr Ehemann Ralf, der ihr tatkräftig zur Seite steht und sie unterstützt. Manni, der zwar einen Querulanten mimt, aber sein Herz doch am rechten Fleck hat oder Swenja, die sich immer wieder arrangiert und einbringt und somit mit einigen Vorurteilen aufräumen konnte. Von dieser Kleingartennachbarschaft kann man so viel lernen. Vor allen Dingen, dass Reden die meisten Probleme beseitigt. Dank der detaillierten Beschreibung der Lokalitäten konnte ich mir die Kleingartenanlage Parzelle für Parzelle sehr gut vorstellen. In dieser Anlage und mit diesen Nachbarn würde ich auch sehr gerne einziehen.

In der Handlung geht es um die Erhaltung der Kleingartenkolonie Abendröte, die, dank des Erben, vor der Auflösung steht. Klang und sanglos wollen das aber die Parzellenmieter nicht hinnehmen und kämpfen für den Erhalt dieser alten Tradition. Mit List und Tücke lassen sie nichts unversucht, um ihr kleines Stück Glück zu behalten. Carsten Uekötter hat es geschafft, dem Leser den Zusammenhalt dieser kleinen Gärtnergemeinschaft sehr gut rüber zu bringen. Frei nach dem Motto: Alle für einen, einer für alle! Es war so großartig mitanzusehen, wie Jung und Alt sich gemeinsam für eine Sache stark gemacht haben. Ob sie ihren Traum weiterträumen dürfen oder nicht, werde ich natürlich nicht verraten. Ich kann nur soviel verraten: es wird lustig und spannend zu gleich!

Das ende dieses Romans war so schön stimmig, aber irgendwie schreit es nach einer Fortsetzung. Ich würde zu gerne mehr über diese Laubenpieper (berlinerisch) erfahren und wer weiß, vielleicht liest man sich ja mal wieder.

 

Ein sehr humorvoller, aber auch sozialer Roman über eine Kleingartenkolonie, die sich für ihr kleines Stück Glück so einsetzt. Für mich war es ein Sommerhighlight, der Lust auf mehr macht. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung oben drauf! Weiter so…..