Rezension

„Ritter Rost und das Einhorn“ ist ein vielschichtiges Abenteuer, das verdammt viel Spaß macht.

Ritter Rost und das Einhorn - Felix Janosa, Jörg Hilbert

Ritter Rost und das Einhorn
von Felix Janosa Jörg Hilbert

„Mein Vater hat mich hergestellt aus dem schönsten Schrott der Welt“ – mit diesem Einleitungssatz eroberte ein Kinderbuchheld mein Herz im Sturm: Felix Janosa und Jörg Hilbert sind die kreativen Köpfe hinter der erfolgreichen Buchserie „Ritter Rost“, deren bereits achtzehnter Band kürzlich erschien und auf der zahlreiche weitere Geschichten, zwei Kinofilme, eine Animationsserie und sogar ein eigener Vergnügungspark beruhten. Die Musicals begleiteten mich durch die Kindheit und haben mich mit ihrer skurrilen Eigenart, eingängigen Ohrwurmmelodien und schierer Ideenbandbreite fesseln können. Daher war es mir ein großes Vergnügen, „Ritter Rost und das Einhorn“ anzuhören und –sehen und nun meine Eindrücke zur Lektüre in der folgenden Rezension festzuhalten – viel Spaß beim Lesen!

Direkt mit der Eröffnungsnummer, „Wenn man Ritter ist“, fühlte ich mich wieder willkommen in Schrottland. Die verschiedenen Songs, die sowohl auf der CD als auch abgedruckt im Buch vorliegen, sorgen für einen wahren Hörgenuss: Die Texte klingen klug und pfiffig, die Melodien haben echten Ohrwurmcharakter und die Arrangements fügen sich nahezu perfekt in das Handlungskorsett ein. Dabei merkt man förmlich die Freude, die Janosa an der Musik hat. Besondere Anspieltipps sind für mich persönlich der bereits genannte Song, „Atlantis“ und „Wenn Piraten baden“.

Die Handlung in „Ritter Rost und das Einhorn“ ist kurzweilig und amüsant. Der Leser darf die bereits aus etwaigen Vorgängerbänden bekannten Personen auf einer sehr kurzen Reise begleiten. Dabei ist jedoch auch für diejenigen, die „Ritter Rost“ davor noch nicht kannten, eine Übersicht und jeweils kurze Charakterisierung zu jeder Figur abgedruckt. Sie sind jeder in ihrer Eigenart besonders und liebenswürdig und bieten dem sehr jungen Zielpublikum eine breite Fläche zur Identifikation. Auch bringt das Buch einige gute und wichtige Ansätze hervor, die Stoff für Gespräche mit den Kindern bieten.

Die Gestaltung der Seiten sticht hervor – die Illustrationen von Jörg Hilbert entführen den Leser nach Schrottland und entwerfen eine eigene facettenreiche Welt, in der es viel zu entdecken gibt. Die Bilder sind farbprächtig und in ihrem Zeichenstil sehr individuell. Das Hörspiel wird von Fritz Stavenhagen vertont, der sich als hervorragender Erzähler entpuppt und durch seine sonore Stimme und brillante Artikulation zu fesseln weiß. Einige spezielle Geräuscheffekte ergänzen das Hörabenteuer passend.

Wenn man mich also abschließend fragt, ob ich „Ritter Rost und das Einhorn“ weiterempfehle, dann ist meine Antwort ein mehrfaches Ja. Denn es gibt viele Aspekte, für die ich das Buch loben könnte. Für die Leser gibt es nicht nur ein liebevoll gestaltetes, unterhaltsames Leseabenteuer, sondern auch ein hervorragendes Hörspiel mit Musicalstücken auf beeindruckendem Niveau, das zum Mitsingen und –musizieren einlädt. Man kann also auf vielerlei Art und Weise in die Welt rund um den Ritter eintauchen – und das bereitet wirklich große Freude.

„Ritter Rost und das Einhorn“ ist ein vielschichtiges Abenteuer, das verdammt viel Spaß macht.

Deswegen möchte ich volle fünf von fünf möglichen Sternen vergeben.