Rezension

Road Trip to Hell

Demon Road - Hölle und Highway - Derek Landy

Demon Road - Hölle und Highway
von Derek Landy

Darum geht es:

Amber Lamont ist ein ganz normaler Teenager. Etwas pummelig und nicht besonders hübsch, nett und höflich. Ihre Freizeit verbringt sie mit Fernsehserien oder in Internetforen, wo sie ihre Freunde trifft. Neben der Schule jobbt sie außerdem als Bedienung in einem Café. Alles ziemlich normal also. Gut, ihre Eltern sind nicht gerade das, was man als herzlich oder gar liebevoll bezeichnen würde, aber sie sind ihre Eltern und Amber kennt es nicht anders.

Als Amber eines Abends einen unangenehmen Zusammenstoß mit Gästen des Cafés hat, zieht das weitreichende Folgen nach sich. Amber verwandelt sich in einen Dämon mit roter Haut und Hörnern! Viel schlimmer als das ist jedoch, dass ihre Eltern und deren Freunde ebenfalls Dämonen sind und sie töten wollen.

Amber gelingt gerade so die Flucht. Gemeinsam mit dem schweigsamen Milo begibt sie sich in dessen Auto – einem 1979er Dodge Charger – auf einen Trip quer durch Amerika. Unterwegs lesen sie außerdem den jungen Iren Glen auf, der sich ihnen anschließt. Der Weg führt über die Demon Road und ist alles andere als harmlos. Hinzu kommt, dass ihre Eltern noch immer hinter ihr her sind.

Ich sage dazu:

Was für ein Trip!

In gewohnt lockerem Stil kreiert Derek Landy hier nicht nur einen irrwitzigen Road Trip, er legt auch ein irrwitziges Tempo dabei vor. Von Langeweile keine Spur. Ohne Atempause schlittert man gemeinsam mit Amber, Milo und Glen von einem Abenteuer ins nächste.

Die Demon Road folgt keiner festgelegten Route. Fest steht nur, dass man auf ihr eher früher als später dem Who is who der amerikanischen Monster begegnet. Ob Serienkiller, Vampir oder Hexe auf diesem Weg ist eine Begegnung vorprogrammiert. Manche dieser Begegnungen sind sogar hilfreich für Amber. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam. Sie sind gefährlich und der Tod ist allgegenwärtig.

Dass die Ereignisse nicht spurlos an Amber vorüber gehen, erklärt sich von selbst. In ihrer menschlichen Form bleibt sie auch trotzdem weitestgehend das nette, höfliche Mädchen. Wechselt sie jedoch die Gestalt, bricht sich immer öfter ihre dämonische Seite Bahn und das nicht nur äußerlich.

Eine sehr interessante Figur ist auch Ambers Begleiter Milo. Geheimnisvoll und schweigsam scheint er eine geradezu physische Beziehung zu seinem Auto zu haben. Überhaupt scheint der Charger so etwas wie ein Eigenleben zu führen. Wenn der Autor den Wagen nicht so explizit benannt hätte, könnte es sich auch gut um einen zweifarbig lackierten 1958er Plymouth Fury handeln.

Glen, der dritte im Bunde, ist auf den ersten Blick einfach nur nervig und kann keine Minute lang still sein. Ich bin gespannt, welche Rolle er in den Folgebänden spielen wird.

Abschließend kann ich sagen, dass mir der Trip auf der Demon Road wirklich gut gefallen hat und ich schon voller Ungeduld auf die Folgebände warte. Leider dauert es bis dahin mal wieder viel zu lange, ist der Erscheinungstermin für Band 2 doch erst für September 2017 angekündigt.