Rezension

"Roadmovie" für junge Leser, spannend und unterhaltsam

Roman Quest - Flucht aus Rom - Caroline Lawrence

Roman Quest - Flucht aus Rom
von Caroline Lawrence

Bewertet mit 4 Sternen

Zur Zeit der Regierung des römischen Kaisers Domitian müssen drei Kinder und ein Baby bei Nacht und Nebel aus Rom fliehen, weil ihre Eltern denunziert wurden. Fronto ist mit 14 Jahren der Älteste, intelligent und belesen, aber mit seinen Zwangsstörungen (heute würde man vermutlich sagen eine leichte Form von Asperger) nicht unbedingt der geborene Führer. Die Verantwortung für seine Geschwister überträgt die Mutter deshalb Juba, ihrem Zweitältesten. Er soll mit seinem Bruder, der mutigen, äußerst tierlieben Ursula und Baby Dora nach Britannien aufbrechen um dort bei ihrem Onkel Schutz und Aufnahme zu finden.

Schon auf ihrer Flucht nach Ostia  taumeln die Kinder von Abenteuer zu Abenteuer, welche sie mit Mut, Tapferkeit und natürlich auch einer ordentlichen Portion Glück bestehen. Für ihre Überfahrt nach Britannien zahlen sie einen hohen Preis und auch dort sind sie ihre Verfolger noch nicht los. Aber sie wachsen an ihren Aufgaben und mit jedem gelösten Problem und jeder überstandenen Gefahr werden sie stärker.

Ich lese für mein Leben gern Bücher, die zur Zeit des römischen Reiches spielen, egal, ob Jugend- oder Erwachsenenromane, am liebsten unterhaltsam, spannend und mit Hintergrundinformationen. Hier hat man natürlich gespürt, dass es für Leser ab 10 Jahren geschrieben wurde, trotzdem hat mir die abenteuerliche Reise mit den Kindern großes Vergnügen bereitet.  Ich bin mir relativ sicher, dass ich im entsprechenden Alter diese Geschichte und ihre Figuren heiß und innig geliebt hätte. Den eigenwilligen, aber klugen und liebenswürdigen Fronto ebenso wie den loyalen und verantwortungsbewussten Juba. Ganz besonders natürlich Ursula (heute würde man sagen ein echt taffes Mädchen *g*), die bis dato das Leben eines überbehüteten reichen römischen Mädchens geführt hatte und die sich nun fühlt „wie ein Schmetterling, der aus seinem Kokon schlüpfte“. Der kleine Zoo, den sie irgendwie durch alle Widrigkeiten mitschleppt, sorgt für besondere Glanzpunkte, die die jungen Leser ganz sicher begeistern werden.

Jedes Kapitel ist mit einem lateinischen Begriff überschrieben, der im Anhang erklärt wird, auch eine schöne Idee.

Am Ende gibt es auch ein „richtiges Ende“, keinen dieser unsäglichen Cliffhanger, und doch ist es gleichzeitig der Beginn von etwas Neuem – ein Ausblick auf die Fortsetzungen dieser Reihe.