Rezension

Roadtrip nach Graceland

Das Glück kurz hinter Graceland - Kim Wright

Das Glück kurz hinter Graceland
von Kim Wright

Bewertet mit 5 Sternen

          Vielleicht bin ich etwas voreingenommen, da ich Elvis sehr mag und selber einen Roadtrip auf einer sehr ähnlichen Route vor einiger Zeit unternommen habe, aber ich fand das Buch einfach nur wunderbar.

Cory findet nach dem Tod ihrer Mutter den schwarzen Blackhawk, der einmal Elvis gehört hat. Im Rekorder befindet sich die wahrscheinlich letzte Aufnahme des King of Rock'n'Roll. Cory hat Grund zur Annahme, dass Elvis ihr leiblicher Vater ist und macht sich auf eine Reise quer durch den Süden der USA bis nach Graceland, um den Blackhawk zurück zu bringen, aber auch um ihrer eigenen Herkunft näher zu kommen.

Wie schon erwähnt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Cory war mir von Anfang an sympathisch und so hat es großen Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Die Spannung wurde durchweg durch die Frage der Vaterschaft aufrecht erhalten, denn plötzlich tauchen noch zwei andere Anwärter auf. Ist Cory wirklich die Tochter von Elvis? Cory findet auf dieser Reise nicht nur über sich selbst, sondern auch über ihre Mutter viel Neues heraus. Es entsteht ein ganz anderes Bild von ihr als das, was sie jahrelang in ihrem Kopf hatte.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und hinter jeder Ecke lauern neue unerwartete Wendungen, so dass ich das Buch in nur zwei Tagen durchgelesen habe. 

Ich fand es besonders gut, dass zwischendurch immer wieder Erzählungen aus Honeys Sicht, Corys Mutter, eingestreut wurden. Dies hat die spannenden, fehlenden Lücken geschlossen, die sich während des Lesens aufgetan haben. Man ist hier sehr nah an den Figuren dran. Wenn Honey erzählt hat, konnte ich das Leben auf Graceland tatsächlich vor mir sehen. Nicht nur den Glamour, sondern vor allem auch die nicht so tollen Seiten, die ein Leben an der Seite des wohl größten Superstars zu der Zeit mit sich gebracht hat. Auch wenn hier natürlich auch viel der Fantasie der Autorin entsprungen ist, wirkt es doch sehr authentisch und gut recherchiert.

Einen ganz kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch noch: Die Route 66 ist nämlich kein Teil dieses Roadtrips, wie es fälschlicherweise auf dem Cover angedeutet wird. Die verläuft in der Realität nämlich viel weiter westlich als die Strecke, die Cory abgefahren ist.

Ich würde das Buch definitiv weiterempfehlen. Natürlich nicht nur Elvis Fans, doch diesen wird es bestimmt ganz besonders gut gefallen.