Rezension

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Robert Langdon 3.0

Das verlorene Symbol - Dan Brown

Das verlorene Symbol
von Dan Brown

Bewertet mit 4.5 Sternen

INHALT:

Professor Dr. Langdon wird nach Washington gebeten um kurzfristig mit einem Vortrag im Kapitol einzuspringen. Für seinen langjährigen Freund und Mentor Peter Solomon macht sich der Symobolologe auf den Weg, nichtwissend, dass in der amerikanischen Hauptstadt ein sorgsam gehütetes Geheimnis verborgen liegt und ein Mann auf ihn wartet, der bereit ist dafür zu töten. Für Robert Langdon beginnt eine Jagd über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt und eine Jagd, bei der er schließlich selbst zum Gejagten wird…

 

EIGENE MEINUNG:

Ich besitze „Das verlorene Symbol“ in der alten Ausgabe mit rotem Titel und rotem Siegel auf schwarzem Grund. Außerdem ist es eine illustrierte Ausgabe und ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefallen hat und ich mir auch die anderen Bücher von Dan Brown gerne noch als illustrierte Ausgaben zulegen würde. Vielleicht weiß jemand, ob es die neuen Ausgaben (mit den grauen Stadtcovern) auch als illustrierte Ausgaben gibt?

 

Unser Hauptprotagonist ist wie in den voran gegangenen Teilen wieder Robert Langdon. Grundsätzlich mag ich seine Figur immer noch total gerne, aber in diesem Band war er für mich irgendwie nicht mehr so präsent wie in den Vorgängerbänden. Auch erschien er mir teilweise nicht mehr ganz so „genial“. Er geriet irgendwie von einer Notsituation in die nächste, wusste öfters selbst keine Lösung und war mir als Protagonist nicht mehr ganz so zugänglich. Es lag für mich alledings nicht daran, dass sich die Bücher in puncto „Schnitzeljagd“ doch ähneln.

 

Dieses Mal hat Langdon nicht von Beginn an eine Dame an seiner Seite, sondern erst nach einiger Zeit kommen hier mehrere Handlungsfäden zusammen. Ich mochte diese starke und kluge Frau wirklich gerne! Es handelt sich dann auch nicht um eine Liebesgeschichte im herkömmlichen Sinn, was ich durchaus erfrischend fand. Die weiteren Charaktere dieses Bandes fand ich durchwegs gut ausgestaltet! Eine größere Rolle spielt diesmal außerdem das F.B.I. – in Gestalt der kleinen Sato – Chefin des Office of Security. Zu Beginn war mir das Ganze mehr als unangenehm und ich empfand sie für Robert als störend und frech. Die Auflösung war auch hier mehr als überraschend.

 

Als große Themenbereiche dreht sich dieser Roman um die Freimaurer und somit auch Glauben und Wissenschaft. Dabei vor allem um die Noetischen Wissenschaften, von denen ich vorher noch nie gehört hatte. Die Mischung und gerade das neuentdeckte Gebiet haben mich unheimlich begeistert!

 

Den Schreistil fand ich, wie schon in den Vorgängerromanen, flüssig und leicht zu lesen. Trotz der großen Anzahl an Seiten und 133 Kapiteln bin ich nur so durch das Buch geflogen. Man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven (in nicht zu lange Kapiteln und wieder nur ein kurzer Erzählzeitraum) und teilweise werden einem erst nach einiger Zeit Sinn bzw. Zusammenhänge klar. Ich habe es als sehr spannend und interessant zu Lesen empfunden! Teilweise weiß der Leser mit einem Protagonisten auch schon mehr als ein anderer Protagonist am nächsten Ort und ich habe wirklich darauf hin gefiebert, dass sich so manche von diesen endlich treffen mögen! Auch haben wir einige Wechsel/Rückblicke in der Zeit, so dass die Geschichte umfassend erzählt werden kann und einem nach und nach die Augen geöffnet werden können. Die Dialoge sind flott und knackig – die Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen konnte ich gut nachvollziehen!

 

Nach dem die beiden letzten Bände vorrangig in Europa spielte, wo einem viele Schauplätze vielleicht näher sind, fand ich es diesmal toll über Washington/Amerika zu lesen! Dabei ist mir allerdings durchaus entgegen gekommen, dass ich, wie bereits gesagt, die illustrierte Ausgabe des Romans besitze, die Farbfotos von Orten enthält. Außerdem sind einige der beschriebenen Rätsel, Symbole etc. abgedruckt, was vieles verbildlicht und mir das miträtseln erleichtert hat!

 

Besonders berührend fand ich in diesem Buch die Geschichte um die Familie Salomon – das bleibt einem schon im Gedächtnis! Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir gerade nach den schon abgedrehten Filmen der Robert-Langdon-Reihe auch hier eine Verfilmung mehr als gut vorstellen kann! Teilweise sieht man beim Lesen beinahe die einzelnen Szenen vor sich! Für mich ist dieses Buch mehr als ein Thriller (obwohl es durchaus wieder blutig und brutal zugeht) oder ein Roman. Es ist ein Abenteuer, eine Schatzsuche und noch vieles mehr!

 

Das Ende konnte mich durchaus begeistern, auch wenn mir „mehr Robert Langdon“ noch besser gefallen hätte. Die Auflösung von Allem wurde mir erst kurz vor dem Lesen der entsprechenden Szene bewusst!

 

Das Buch ist als Geschichte in sich abgeschlossen und es gibt nur wenige Verweise auf die Vorgänger, allerdings sind die ersten Bände so grandios, dass ich trotzdem empfehle sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zwecks der großen Themen wie Glaube, Freimaurer, Wissenschaft würde ich schon sage, dass der Leser ein gewisses Interesse an diesen Dingen haben sollte – sonst werden diese Bücher um ein wesentliches weniger Spaß machen! Vor der eigentlichen Geschichte ist im Buch diesmal auch erwähnt, was an der Erzählung „wahr“ ist.

 

FAZIT:

Wieder ein äußerst spannender Thriller mit tollen Charakteren, Abenteuer, Schatzsuche, Familiendrama, Freundschaft, Gewalt und äußerst interessanten Themen aus Glaube und Wissenschaft.