Rezension

Robert Langdons neuester Fall

Origin, 6 Audio-CDs - Dan Brown

Origin, 6 Audio-CDs
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Edmond Kirsch hat Großes zu verkünden und lädt dazu auserwählte Leute aus der ganzen Welt ein. Auch den Symbolforscher und ehemaligen Dozenten Robert Langdon, der nun voller Erwartung im Guggenheim Museum in Barcelona den Ausführungen seines nunmehrigen Freundes lauscht. Doch kurz bevor Edmond Kirsch  seine bahnbrechende Entdeckung publik machen kann, wird er erschossen. Zusammen mit Ambra Vidal, der Verlobten des spanischen Prinzen, versucht Langdon, Edmond Kirschs Ausführungen doch noch der Öffentlichkeit zugängig zu machen. Doch es gibt einige, die dies verhindern wollen. Die Kirche und das spanische Königshaus schicken Leute aus, um Robert und Ambra aufzuhalten. Denn Kirsch hat Antworten auf die zwei wichtigsten Fragen der Menschheitsgeschichten: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?
Und die Antworten darauf könnten Millionen von Gläubigen ihren Glauben kosten. Und Atheisten in eine Glaubenskrise stürzen.

Als großer Fan der Robert Langdon-Reihe war ich natürlich gespannt, wie Dan Brown seinen Protagonisten im neuesten Fall auf die Spurensuche schickt.
Diesmal begeben wir uns nach Spanien, genauer gesagt nach Bilbao und Barcelona. Eine spannende Jagd beginnt, wobei die Zeit eine wichtige Rolle spielt.

Diesmal hat Robert Langdon wieder eine hübsche Frau an seiner Seite. Ambra Vidal, die Verlobte des spanischen Prinzen, versucht mit Langdon zusammen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Aber nicht nur Ambra hilft Langdon, sondern auch eine künstliche Intelligenz namens Winston, eine Erfindung Edmond Kirschs.

Ich muss zugeben, dass ich diesmal etwas enttäuscht von dem neuen Fall war. Ich hatte das Gefühl, dass Robert Langdon eigentlich so gar nicht richtig in den Fall eintauchen konnte, weil er ständig von anderen Hilfe bekam. Erstens von Ambra und zweitens von der künstlichen Intelligenz Winston.
Winston hat auf alles eine Antwort und führt Ambra und Langdon durch sämtliche  Gefahren  gefahrlos hindurch. So war alle Rätsel irgendwie sehr einfach gelöst.

Trotzdem war alles packend beschrieben und ich habe mit Spannung darauf gewartet, ob die beiden Fragen  Wo kommen wir her?  und  Wo gehen wir hin?  denn beantwortet werden. Und wenn, ob dies ins lächerliche abdriftet oder gar logisch erklärt werden kann.

Wie immer ist alles sehr gut recherchiert. Die Beschreibungen der einzelnen Orte sind bildlich. Und mein Tablet war auch wieder mit von der Partie. Nebenher habe ich die Personen, Bilder, Skulpturen, Kirchen oder Museen gegoogelt, um noch ein besseres Bild davon zu erhalten. Diese digitale Schnitzeljagd macht genauso Spaß, wie die Geschichte selbst.

In manchen Rezensionen habe ich gelesen, dass viele monieren, dass sich Dan Brown ja nichts neues ausdenkt. Mal ehrlich! Er hat das Rad nicht neu erfunden seit seinem ersten Roman rund um den Symbolforscher Robert Langdon, aber was erwartet man denn, wenn ein neuer Robert Langdon-Roman herauskommt. Es geht ja gerade darum, dass innerhalb kürzester Zeit eine Verschwörung/eine Sensation/ein Ereignis aufgeklärt werden soll. Und eben viele Rätsel zwischen Anfang und Ende stehen, die gelöst werden sollen.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass Dan Brown nach  Das verlorene Symbol  mit  Inferno  und  Origin  wieder auf der richtigen Schiene gelandet ist und einen typischen Robert Langdon abgeliefert hat.
Auch wenn es ein paar kleine Längen gab (gerade was die Szenen mit dem spanischen Königshaus anbelangt), war ich doch wieder gefesselt und fasziniert, wie der Autor es schafft, reale Gegebenheiten mit Fiktion zu vermischen und daraus einen Roman entstehen zu lassen, der packt und unterhält.

An sich kann man das Buch auch gerne als Reiseführer durch Bilbao und Barcelona sehen, mit Blick in die Heiligen Hallen verschiedener Sehenswürdigkeiten. Gerade die  La Familie Sagrada  hat es mir dann angetan, die ich nun gerne einmal live sehen möchte. Dieses Gebäude muss architektonisch gesehen eine Meisterleistung sein. So kann man sich auch wieder im realen Leben auf Spurensuche begeben und bekommt nebenbei auch ein paar Tipps für Urlaube oder Ausflüge.

Im Ganzen betrachtet ist der neue Roman eine Geschichte mit sehr gutem Unterhaltungswert und auch geradezu prädestiniert dafür, wieder verfilmt zu werden. Eine neue Rolle für Tom Hanks, der als Robert Langdon garantiert wieder eine gute Figur macht und der Buchfigur Leben einhauchen wird.

Fazit:
Eine kurzweilige Unterhaltung mit positivem Lerneffekt und der Antwort auf zwei große Fragen der Menschheitsgeschichte.