Rock around...
Bewertet mit 5 Sternen
Rosie,ihres Zeichens als Journalistin bei *The News* angestellt ist wohl das,was man 2008 eine moderne,junge Frau nennt. Sie lebt mit ihrem Partner Will in einer modernen Beziehung, in welcher jeder seine Bügelwäsche selbst erledigt und auch sonst gibt es im Prinzip keine großen Verbindlichkeiten. Man arbeitet gemeinsam in der Redaktion, lebt gemeinsam in Rosies kleiner Wohnung, hat gemeinsame Freunde (Carol und Jamie) und hat so ziemlich keine ausdiskutierten Zukunftspläne.
Nach einem heftigen Streit und zuviel Alkohol macht sich Rosie auf zu einem Auftrag. Sie soll in einer heruntergkommenen Siedlung aus den 50er Jahren (*The Meadows*) ein Interview mit einer alten Dame machen, doch Rosie kann gerade noch den Taxifahrer bezahlen, ehe ihr hundeelend wird. Sie schiebt ihre Unpässlichkeit auf den Alkoholkonsum, doch bricht sie genau vor dem Haus ihrer Interviewpartnerin zusammen.
Plötzlich findet sie sich in einem typischen 50er Jahre Haushalt wieder, umgeben von Möbeln, Hausrat und Gewohnheiten der 50er, betreut von typischen Menschen aus den 50ern. Rosie vermutet, sie sei in einer Reality Show ala Big Brother gelandet und versucht tapfer in alle - offenbar gut verborgenen Kameras zu lächeln - doch das Lächeln vergeht ihr rasch, als sie merkt, dass ihr nicht nur ihr Freund Will und ihre besten Freunde, sondern so alltägliche Dinge wie PC, Handy, IPod, ..aber auch Supermarkt, Geschirrspülmittel und Jeans fehlen.
So arbeitet sie also in den 50er Jahren wieder bei der Zeitschrit *The News*... aber vieles,das ihr widerfährt, macht sie betroffen. Wie soll eine moderne Frau auch mit sexistischen Anspielungen, dem Thema ungewollte Schwangerschaft, Frauen in Männerberufen etc. umgehen?
Und noch viel schlimmer...wieso ist Will plötzlich Billy und hat Frau und 3 Kinder? Rosie sehnt sich bald nur noch nach ihrem Zuhause.
Und findet Rosie wieder in ihr alltägliches Leben zurück?
Meine Meinung: Wie sich die ganze Geschichte aufklärt, möchte ich euch nicht verraten. Fest steht,dass mich das Buch derart fasziniert hat,dass ich es trotz der über 400 Seiten in einem Rutsch durchgelesen habe. Gut,ich mag die 50er, ich mag Bill Haley, Petticoats und vieles mehr aus dieser Zeit. Das Buch entführt in diese Zeit, zeigt so viel Liebe zum Detail. Ich mochte es, über so Kleinigkeiten des Alltags zu lesen. Scheuerpulver statt Spülmittel, Denimhosen für die Jugendlichen statt Jeans, Vorratshaltung usw. Die schlechten Seiten machten aber durchaus auch betroffen. So wird z.B. im Zuge einer ungewollten Schwangerschaft auch ein Selbstmord geschildert.
Ich bin immer noch beeindruckt von der Geschichte. Zum einen,weil sie nostalgisch angehaucht ist, aber auch lustig, humorvoll und dann wieder sehr traurig oder auch spannend. Rosie ist eine sympathische Person. Sie merkt bald, dass Billy Will eben nur ähnlich ist,aber sie nicht ein und die selbe Person sind. Sie ahnt,dass sie Billys Familie zerstören würde, wenn sie sich noch mehr ins Zeug werfen würde und liebt schließlich Billy für seine loyale Einstellung. Ob sich ihr Erlebtes schließlich aufklärt und ob es doch noch ein Happyend für sie und Will in der Jetztzeit gibt?...Lest selbst und genießt es!