Rezension

Rollenspiel oder doch Realität? Spannend bis zum Schluss.

Mörderspiel - Es ist doch alles nur ein Spiel, oder? - Daniela Beck

Mörderspiel - Es ist doch alles nur ein Spiel, oder?
von Daniela Beck

Bewertet mit 5 Sternen

Als LARPerin war dieses Buch für mich ein Muss. Ein Krimi im LARP-Kontext. Die Frage war nur, ist es jetzt tatsächlich nur ein Krimi-LARP oder passiert der Krimi während des LARP?

 

Alles fängt ganz harmlos an. Lilli wird von ihrem neuen Freund Markus eingeladen, sein Hobby kennen zu lernen und sie auf ein 60er-Jahre-Krimi-LARP zu begleiten. Lilli findet sich relativ schnell in ihre Rolle als Victoria Chester, Privatermittlerin aus Chicago, ein und versteht sich auch gut mit den anderen Rollenspielern. Einzig, dass sie ihren Freund in seiner Rolle nicht kennen darf, ist ein kleines bisschen blöd. Dabei hatte sie sich doch so auf einen gemeinsamen Ausflug gefreut.

 

Und dann findet sie in ihrem Nachtschränkchen ein Tagebuch. Ist das der entscheidende Hinweis für die Auflösung des Falles? Können die vier gemeinsam das Rätsel lösen, welches sie von Anna, der Spielleitung und gespielten Hausherrin, gestellt bekommen haben? Und ist es wirklich nur ein Spiel? Oder hängt das doch alles wirklich mit der Familiengeschichte zusammen?

 

Das Buch ist wirklich gut geschrieben. Ich bin quasi durch das Buch geflogen. Die Charaktere sind toll beschrieben und auch das LARP finde ich toll erklärt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. So fand ich es als LARPerin nicht langweilig, aber ich denke, auch Nicht-LARPer konnten der Handlung gut folgen. Und falls doch mal eine Frage offen sein sollte, befindet sich am Ende des Buches noch ein Glossar mit den wichtigsten Abkürzungen und Wörtern.

 

Da die Autorin selbst LARPerin ist, hatte ich erwartet, ein Buch zu lesen, in dem LARP als normales Hobby beschrieben und nicht von Klischees bedient wird. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autorin ist es wirklich gut gelungen, unser Hobby gut darzustellen und einen spannenden Krimi zu schreiben, der mich bis zum Ende im Dunkeln gelassen hat, wie viel von dem, was passiert in der LARP-Realität stattfindet und was davon im wirklichen Leben. Es gab zwar immer wieder Verdachtsmomente, aber auf die tatsächliche Lösung kam ich bis zum Schluss nicht. Trotzdem ist die Lösung – und das ist mir bei einem Krimi immer sehr wichtig – nachvollziehbar, wenngleich es aufgrund der verschiedenen Zeitebenen von LARP und Realität ein wenig verwirrend war.

 

Alles in Allem ein absolut empfehlenswertes Buch für LARPer gleichermaßen wie für Nicht-LARPer und auf jeden Fall für die Freunde eines guten Krimis.