Rezension

Roman mit leichten Thrilleranklängen

Nullzeit - Juli Zeh

Nullzeit
von Juli Zeh

Bewertet mit 4 Sternen

Taschenbuch: 256 Seiten

Verlag: btb Verlag (13. Januar 2014)

ISBN-13: 978-3442745692

Preis: 10,00 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Roman mit leichten Thrilleranklängen

 

Inhalt:

Sven hat sich auf Lanzarote eine Existenz als Tauchlehrer aufgebaut. Es läuft ganz gut, bis er sich in seine Kundin Jola verliebt, eine Schauspielerin aus Deutschland, die für ihre nächste Rolle tauchen lernen will. Mit ihrem Lebensgefährten Theo verbindet sie eine Hassliebe. Und plötzlich findet sich Sven mitten in deren Streitereien wieder.

 

Meine Meinung

Wie alle bisher von mir gelesenen Bücher von Juli Zeh konnte auch dieses mich fesseln, wenngleich es nicht an Unterleuten - mein absoluter Favorit unter Zehs Romanen - herankommt. 

 

Bereits von Anfang an ist unterschwellig zu spüren, dass die Geschichte am Ende in einer Katastrophe münden wird, obwohl zunächst alles wie Friede, Freude, Eierkuchen wirkt, nette Urlaubsstimmung, blaues Meer, gute Laune. Aber es erweist sich eben bald, dass nichts so ist, wie es scheint. 

 

Dabei erfahren wir die Geschichte aus zwei Perspektiven: zum einen erzählt Sven das Geschehene im Rückblick, zum anderen bekommen wir Jolas Tagebuch zu lesen, soweit es diese zwei Wochen auf der Atlantikinsel beschreibt. Erstaunlicherweise widersprechen sich beide Darstellungen extrem. Eine Person scheint zu lügen - und das verheißt nichts Gutes. 

 

Je näher man sich an den Höhepunkt der Story heran liest, desto mulmiger wird einem zumute. Die Atmosphäre ist dicht, fast mit Händen zu greifen. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Das Verhalten der Charaktere blieb mir zum Teil aber etwas unverständlich, zu abgedreht bzw. zu naiv, um mich mit ihnen identifizieren zu können. So konnte ich ihnen nicht so nahe kommen, wie ich mir das gewünscht hätte.

 

★★★★☆