Rezension

Roman mit leisen Tönen und einer starken Geschichte

Das Licht in den Birken -

Das Licht in den Birken
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Thea kehrt mit Mitte fünfzig zurück nach Deutschland in ihren Heimatort. Sie hatte mehr als zwanzig Jahre in Portugal gelebt und war zuletzt als Ziegenhirtin durch die Lande gezogen. Nun hat sie sich mit ihren beiden Lieblingsziegen auf einem Hof in der Lüneburger Heide eingemietet. Der Hofbesitzer Benno stellt sich als Tierfreund dar, der jedoch wenig mit Menschen anfangen kann. Zu den beiden gesellt sich noch eine junge Frau, Juli, die sich beim Wandern so verletzt hatte, dass sie nun eine Pause einlegen muss. Bald stellt sich heraus, dass der Hof verschuldet ist. Wird es den dreien gelingen, Bennos Hof, den Lebenshof für Tiere, zu retten?

Diese drei Menschen, Benno, Thea und Juli, sind zunächst völlig zufällig zusammengetroffen. Was keiner vom anderen weiß: Jeder trägt mit sich einen Rucksack voller seelischer Altlasten mit sich herum. Doch sie scheinen es zu spüren, denn trotz aller Schwierigkeiten, die diese drei Menschen zunächst miteinander haben, finden sie zusammen zu einer Art Wahlfamilie. Diese Wandlung ist äußerst spannend zu lesen, weil die Autorin Romy Fölck sehr feinfühlig die Zwischentöne herausfiltert, die zu einer Annäherung der drei Menschen führt. Denn nur angeblich sucht jeder von ihnen nach Ruhe und Einsamkeit, vielmehr entwickeln sie sehr schnell ein Verantwortungsgefühl füreinander, das sie zu einer Wahlfamilie verbindet.

Dieser Roman erzählt ganz leise von einer Zweckgemeinschaft, die in kürzester Zeit zu Freunden zusammenwächst. Mich hat diese Geschichte sehr berührt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.