Rezension

Roman mit vielen historischen Fakten, aber schleichender Handlung

Die Vermessung der Welt - Daniel Kehlmann

Die Vermessung der Welt
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:
Ich habe viel Gutes über dieses Buch gehört und mich deshalb entschlossen, es zu lesen und habe es - trotz Makel - nicht bereut. Das Leben von  Humboldt und Gauß schildert Kehlmann sehr realistisch, besonders die Wesenszüge der beiden beschreibt er sehr amüsant. Was am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist, dass Kehlmann durchgängig die indirekte Rede verwendet. Insgesamt ist sein Werk eine sprachliche Meisterleistung, denn von der Ausdrucksweise her könnte man meinen es wurde vor 200 Jahren geschrieben.
Außerdem konnte ich nicht unterscheiden, was Fakt und was Fiktion ist, und das spricht für Kehlmanns Kunst, realistisch zu schreiben.
Warum ich trotzdem nur drei Sterne vergeben habe, liegt aber an der Handlung: Der Anfang war noch ganz schön zu lesen - man erfährt, wie Gauß zur Mathematik kommt und Humboldt zu seinen Reisen. An einem bestimmten Punkt jedoch, entwickelt sich die Handlung nicht weiter. Humboldt reist und reist, Gauß arbeitet, beschwert sich, ist genervt. Ich musste mich regelrecht bis zum Ende durchquälen. Mir war bewusst, dass das Buch kein Spannungsroman ist, aber ich habe nicht erwartet, dass die Handlung nur so dahin schleicht.

Fazit:
Sprache und Idee gut - Handlung in der Mitte zäh wie Kaugummi!