Rezension

Roman und historische Fakten wunderbar verbunden

Die Schwarze Rosa - Birgit Rabisch

Die Schwarze Rosa
von Birgit Rabisch

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

1923 plant die Schwarze Reichswehr, eine illegale paramilitärische Formation, die heimlich von der offiziellen deutschen Reichswehr geduldet und auch unterstützt wurde, den Marsch auf Berlin. Auch Rosa gerät in die Ereignisse, da ihr Verlobter Paul Schulz Organisator der Schwarzen Reichswehr ist und auch ihr Bruder Erich tief in den Machenschaften dieser Formation verstrickt ist. Birgit Rabisch schildert das Leben von Rosa, die aus einer armen Weberfamilie stammt und immer tiefer in die nationalistischen Anschauungen ihres Verlobten eintaucht und später sogar die Fememorde ihres Bruders rechtfertigt.

Meine Meinung: 

Das Buchcover von "Die Schwarze Rosa" empfinde ich als sehr passend für das Buch und seinen Inhalt. Es ist zwar schlicht, doch wirkt es auf mich sehr bedrückend. Und genau dieses Gefühl hatte ich während des Lesens auch sehr häufig.  

Ein flüssiger Schreibstil

Der Schreibstil von Birgit Rabisch ist gewohnt flüssig, wunderbar leicht zu lesen und konnte mich von Beginn an an Rosas Geschichte fesseln. Mir hat besonders gut gefallen, dass das Verhältnis zwischen Erzählung und historischen Fakten einfach wunderbar gewählt ist, so dass ich Rosas Leben und auch den geschichtlichen Hintergründen sehr leicht folgen konnte und dabei jede Menge gelernt habe. 

interessante Charaktere

Die Charaktere, die Birgit Rabisch in ihrem Buch beschreibt, sind alle sehr interessant. Rosa habe ich sofort in mein Herz geschlossen, denn sie ist ein wissbegieriges Mädchen und hinterfragt Vieles, was andere einfach so hinnehmen. Auch ihre weitere Entwicklung habe ich interessiert verfolgt und konnte viele der Beweggründe ihrer Handlungen absolut nachvollziehen, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit ihr war. Sie hat einige Dinge erlebt, die mich sehr bewegt haben und sie zu einer starken Frau gemacht haben. In manchen Konfliktsituationen hätte ich nicht in ihrer Haut stecken wollen. 

Auch ihren Verlobten Paul Schulz und ihren Bruder Erich habe ich im Buch sehr interessiert verfolgt, allerdings habe ich diese beiden Charaktere, wie einige weitere, eher distanziert beobachtet, was aber wohl in der Natur der Sache lag. 

eine persönliche Geschichte der Autorin  

Ganz besonders interessant finde ich, dass Birgit Rabisch eine sehr besondere Beziehung zur Schwarzen Rosa hatte und daher dieses Buch geschrieben hat. Denn die Schwarze Rosa war ihre geliebte Großmutter, von deren Verstrickungen in die Schwarze Reichswehr Birgit Rabisch aber erst nach ihrem Tod erfahren hat. Sie zeigt mit diesem Buch sehr anschaulich, dass die Weimarer Republik bei weitem nicht so harmlos war, wie oft angenommen wird und nimmt den Leser sehr besonders mit in diesen Teil der Weimarer Republik. 

Sehr hilfreich finde ich auch die zusätzlichen Informationen, die sich im Anhang des Buches befinden. Dort wird der Leser noch einmal mit näheren Hintergrundinformationen über die Schwarze Reichswehr, bekannte Persönlichkeiten und interessante Zitate versorgt. Auch wird hier kurz berichtet, wie es mit den einzelnen Charakteren weitergegangen ist. Diese Informationen haben das Buch einfach perfekt abgerundet. 

Mein Fazit:

"Die Schwarze Rosa" von Birgit Rabisch ist eine perfekte Mischung aus Roman und historischen Fakten, die ich bis zum Schluss gefesselt verfolgt habe. Der wunderbar flüssige Schreibstil hat mich viel Neues erfahren und Rosas Geschichte mit Interesse verfolgen lassen. Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!