Rezension

Roman von einer Nüchternheit und besonderen Intimität

Die Villa - Hans Joachim Schädlich

Die Villa
von Hans Joachim Schädlich

Bewertet mit 4 Sternen

Im Prolog wird Die Villa beschrieben, wie es sich eignete als Untertitel für ein Video einer Immobilienagentur: Eine Gründerzeitvilla. Sie könnte die Geschichte der Familie Kramer von 1931 bis 1950 erzählen. Im Epilog ihr Ende 2007. Beispielhaft für vieles was den Unrechtsstaat DDR überlebt hat und danach plattgemacht wurde.

Das Familienoberhaupt Hans Kramer muss wegen eines Herzklappenfehlers nicht zur Wehrmacht des NS-Unrechtsstaates. Er stirbt jung 1940, die folgenden 10 Jahre ist Elisabeth Kramer das Familienoberhaupt mit vier Kindern. 

Der autobiografische Hintergrund scheint offensichtlich, der Roman ist von einer Nüchternheit und besonderen Intimität, die ob der Ereignisse erschaudern lässt.

Jedes einzelne Kapitel eignet sich für eine Zeitzeugenaustellung als Bildunterschrift.

Sofort kommen Erinnerungen an die Film-Trilogie von Regisseur und Autor Edgar Reitz HEIMAT