Rezension

Roman zum Nachdenken aber auch Wohlfühlen

Die Klausel zum Glück -

Die Klausel zum Glück
von Ivy Bell

Bewertet mit 4 Sternen

Lenas Leben in Frankfurt besteht nur aus Arbeit. Für Freunde und Urlaub hat sie gar keine Zeit. Als sie dann erfährt, dass ihr Großonkel Franz gestorben ist und ihr ein Haus am See in der Nähe von Berlin vererbt hat, überlegt sie nicht lange und will es verkaufen. Doch da hat Onkel Franz noch einen Riegel vorgeschoben. Sie erbt nur, wenn sie 2 Wochen im Haus lebt. Resturlaub muss abgefeiert werden? Was hält sie also noch? Nichts.

Kaum im Haus angekommen, werden Bilder aus ihrer Kindheit wach. Sie war hier glücklich, genau wie ihre Mutter, warum sind sie plötzlich nicht mehr hier hingefahren? Das Haus mit seinen Bewohnern, Nachbarn und dem Bootsverleih ist in einem guten Zustand, die Menschen sind offen, helfen einander, was ist also damals wohl passiert? Und was passiert jetzt ? Mit diesen Fragen im Kopf habe ich mich auf Lenas Abenteuer fern der Großstadt eingelassen. Das Cover in angenehmen Blau- und Grüntönen stimmt mich auf den Roman ein. Wie gern hätte ich auch auf diesem Steg gesessen. Ich mag Geschichten sehr, wo aus einem verbohrten Individuum mit der Zeit ein “ normaler “ Mensch wird, wo Menschen die Augen geöffnet werden, sich die Zeit zum Leben nehmen, sich und andere hinterfragen, mit Missverständnissen aufräumen, usw. Wenn das alles eingebettet ist in wundervolle Landschaftsbeschreibungen, möchte ich mich nur noch dorthin träumen und verweilen. Frau Bell lässt ihre Protagonisten leben, erleben und begreifen. Ein Roman, der sowohl im Urlaub als auch auf dem Sofa entschleunigt und mich in die Ruhe bringt.