Rezension

Romantik, Märchen und ein kleines bisschen Krimi

Witchmark
von C. L. Polk

Bewertet mit 3.5 Sternen

Witchmark entführt den Leser in die Welt von Aeland, in welcher Magie nicht gleich Magie ist und Hexen von Magiern gerne mal als Energie- und Machtspeicher versklavt werden. Eine dieser Hexen ist Miles, der seine wahre Natur bisher erfolgreich verstecken konnte. Plötzlich sieht er sich jedoch mit einem mächtigen Gegenspieler konfrontiert, dem Miles‘ Freiheit ein Dorn im Auge ist und für den die ein oder andere Leiche kein Problem darstellt.

Die Geschichte wird dabei aus Miles Perspektive erlebt und dadurch nicht unerheblich von seinem Wesen geprägt. Er ist zwar bisweilen nicht unbedingt naiv und stellt suspekte Personen und Vorkommnisse sehr wohl auch mal in Frage, dennoch möchte er immer das Gute in allem und jedem sehen und ist oft nicht so misstrauisch, wie es wohl angemessen wäre. Zur Seite steht ihm dabei Mr. Hunter, ein charismatischer und gutaussehender Fremder, der geradezu verdächtig unbeschwert wirkt und scheinbar jede Situation mit einem Lächeln und einem frechen Spruch meistern kann. Gemeinsam stürzen sich die beiden in die Ermittlungen um den Tod eines Soldaten, der offensichtlich vergiftet wurde und Miles‘ Geheimnis kennt.

Die magische Welt von Witchmark bleibt dem Leser unterdessen leider weitestgehend fremd und scheint stellenweise gar etwas ulkig. Warum beispielsweise Hexen weniger gern gesehen sind als Magier und welchen Einfluss die Magie auf das alltägliche Leben hat, bleibt meistens eher im Dunkeln verborgen. Aber auch, warum Automobile in dieser Welt,  die stellenweise doch technisch hochentwickelt scheint, so fremdartig erscheinen und sich dafür ganze „Fahrradschwärme“ bilden, bleibt ungeklärt. Ich hoffe, dass man als Leser im nächsten Band noch etwas tiefer in diese Welt eintauchen darf – sowohl politisch als auch magisch - denn ich finde, hier liegt viel Potential für ein ganz besonderes Universum vergraben.  

 

Fazit

Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Welt um Aeland etwas tiefgehender beleuchtet wird, hat mir das Buch dennoch gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Teil. Mit dieser Geschichte könnten sowohl Leser, für die es nicht immer High Fantasy sein muss, als auch Leser mit einem Herz für Romanzen, die gegen Intrigen und grausame Bösewichte bestehen müssen, ein paar schöne Lesestunden haben.