Rezension

Romantik und Spannung in Zeiten des Sezessionskrieges

Schlangenaugen - Carol Grayson

Schlangenaugen
von Carol Grayson

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Schlangenaugen" erzählt die Geschichte von Joseph St. Cloud und André LeClerq. Der eine ein Sklave, dessen Mutter von ihrem Besitzer vergewaltigt wurde, der andere ein Spieler, dessen Mutter bei seiner Geburt ums Leben kommt. Joseph ist zwar ein Sklave aber als Sohn des Herren wird er weder geschlagen noch erhält er das Brandzeichen, welches ihn als Besitz kennzeichnen würde. Achtzehn Jahre später nutzt Joe seine Chance und flieht aus seinem alten Leben. Zur selben Zeit wird André vom Sheriff der Stadt verwiesen, da er als notorischer Falschspieler einmal zu viel Ärger gemacht hat. Auf ihrem Weg nach Norden treffen sich diese beiden Männer und beschließen ihre Reise gemeinsam fortzusetzen.

Aus den verwirrenden Gefühlen der beiden erwächst zunächst eine tiefe Freundschaft, die die Gefahren des Krieges, räumliche Trennung und andere Schwierigkeiten überdauert und sich zu etwas Neuem entwickelt.

Die Geschichte ist spannend erzählt und das Geschehen wird von Carol Grayson äußerst bildlich beschrieben. Im Laufe der Handlung werden immer wieder geschichtliche oder soziale Informationen eingestreut, die das Interesse am Amerikanischen Bürgerkrieg und dem Leben der Sklaven entfachen. Genau an dieser Stelle krankt die Geschichte jedoch ein wenig. Das Buch ist sehr kurz und durch ausschweifende Beschreibungen und längere Passagen, in denen es um die historischen Fakten geht, wird den beiden Protagonisten Handlungsraum genommen. Diese Fakten sind zwar sehr interessant, nötigen die Autorin aber zu großen Zeitsprüngen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass hier mehr geschrieben worden wäre. So springt die Geschichte von Geschehen zu Geschehen und wirkt hier und da etwa sgehetzt.

Insgesamt bietet "Schlangenaugen" einen kurzen aber sehr schön geschriebenen Roman, der gut in den historischen Kontext gesetzt wurde, dessen Charaktere sympatisch sind und dessen Ende zwar ein wenig zu schnell kommt aber glaubhaft wirkt.