Rezension

Romantisch, dramatisch und einfach Leben pur

Eine Liebe in Manhattan - Kate Dakota

Eine Liebe in Manhattan
von Kate Dakota

Bewertet mit 5 Sternen

Lange habe ich nichts mehr von Kate Dakota gelesen, aber nun wurde es endlich mal wieder Zeit.
Ich liebe einfach ihre Art zu schreiben. Leicht, fluffig, aber doch mit einer ordentlich Portion Dramatik und Ernsthaftigkeit verknüpft.
Vom Titel her wirkt ihr neuer Roman sehr leicht und spritzig. Bis zu einem gewissen Grad ist er das auch und doch steckt so viel mehr dahinter, als man vermuten wurde.
Emma spielt in diesem Roman eine ganz besonders große Rolle. Kein Mädchen mit Modelmaßen und gerade dieser Umstand hat mir enorm gut gefallen.
Denn auf gewisse Art und Weise fühlt man sich dadurch mit ihr verbunden.
Und daneben ist sie auch ein Mensch mit spürbaren Ecken und Kanten.
Ein junges Mädchen das mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat. Eine Vergangenheit die so tragend ist, das sie bis in die Gegenwart reicht.
Wenn man Emma kennenlernt spürt man Wehmut und Traurigkeit, aber man spürt nicht worin dies begründet ist.
Man weiß jedoch das einige Dämonen in ihr toben und keine Ruhe geben.
Etwas was wahnsinnig viele Fragen bei mir aufgeworfen hat.
Als sie dann auf Floyd trifft, kann dies nur im Chaos enden.
Floyd ist so ganz anders. Ein unreifer junger Mann , der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und der gerade zu Beginn nicht unbedingt Pluspunkte bei mir gesammelt hat.
Stattdessen musste ich ständig die Augen verdrehen und hab mich gefragt, wann er endlich erwachsen wird.
Auf diese Art webt die Autorin eine sehr leichte Atmosphäre ein und es hat mir einfach totalen Spaß gemacht diesen Roman zu lesen und auch zu fühlen.

Das oftmals die Fassade etwas völlig anderes ist, als das , was die Menschen tief drinnen fühlen und was sie ausmacht, musste ich auch hier erst begreifen.
Dadurch das man sowohl Floyds als auch Emmas Perspektive erfährt, lernt man sie wahnsinnig gut kennen und verstehen. Sie wurden zu den Menschen , die ich unglaublich tief ins Herz geschlossen habe.
Sie haben mich bewegt und zum lachen gebracht. Es gab aber auch einen Moment, der mich ganz besonders rührselig werden ließ und der mir einfach so unter die Haut ging.
Aber es sind nicht nur Emma und Floyd die diesen Roman so großartig machen.
Es sind vor allem die Nebencharaktere, die ihren großen Teil dazu beitragen.
Die zeigen, daß nach Dunkelheit auch wieder Licht kommen kann. Wenn man denn die Kraft hat, sich gegen die Schatten zu behaupten.
Ein Umstand der so unglaublich schwer und voller Trauer und Qual ist, dass es einen zerreißt. Die Luft aus den Lungen presst.
Der Kern ist kein leichter , denn Kate webt gleich mehrere ernste Themen ein, die mich erschüttert, aber auch unglaublich bewegt haben.
Sie geht sehr feinfühlig an diese Themen ran und gerade dadurch spürt man sie auch so allumfassend, so intensiv.
Sie zeigt auf, das es manchmal Dinge im Leben gibt, die unumstößlich sind. Das man dennoch den Kampf nie aufgeben sollte.
Für sich und die Menschen, die man liebt.

Bis zum Schluss war nicht klar, mit welchen Dämonen Emma tatsächlich kämpft. Umso mehr hat mich die Auflösung erschüttert.
Es ist nicht unbedingt das, was es war. Als vielmehr das, was es auslöst und wie sich dadurch alles verändert.
Nicht nur das eigene Leben. Sondern auch das im eigenen Umfeld.
Die Entwicklung der Story als auch der Charaktere war unheimlich gut spürbar. Ganz besonders Floyd hat mich beeindruckt und ich musste meinen ersten Eindruck ihm gegenüber nochmal revidieren.
Manchmal gibt uns das Leben neue Chancen.
Und manchmal muss man sie einfach schätzen und nutzen. Denn niemals weiß man, was der nächste Morgen birgt.

Ja, dieser Roman war romantisch, dramatisch und packend. Manchmal vielleicht mit etwas Klischees bestückt. Aber er hat mich so zum lachen gebracht und ganz besonders Emma leben und lieben lassen.
Ich hab es so genossen, wie sie ausgeteilt hat und war am Boden, als sie litt.
Es hat mich einfach beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen lassen.
Auch der Abschluss hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn ich anfangs etwas mit den Augen gerollt habe.
In diesem Roman geht es um Freundschaft und Liebe und wie wichtig sie für die Seele sind.
Es geht um loslassen und neuanfangen. Und darum, den Mut nicht zu verlieren und einfach nach vorne zu schauen.
Geheimnisse und noch mehr Geheimnisse. Niemand ist perfekt. Jeder hat seine Leichen im Keller. Was anhand der Hintergründe sehr gut aufgezeigt wird.
So viel Schmerz, Angst und Zerrissenheit.
Aber manchmal ist es nicht das Ende. Manchmal ist es ein Anfang.

Fazit:
Mit “Eine Liebe in Manhattan ” gelingt Kate Dakota ein sehr einfühlsamer und emotionaler Roman, der mit einfach großartigen Charakteren punktet.
Vergangenheit die Dunkelheit bringt.
Gegenwart , die Schatten wirft und dazwischen Floyd und Emma, die Grenzen überwinden müssen, um zu sich selbst zu finden.
Ein Roman der bewegt, der erschüttert und der aufzeigt , das es niemals zu spät ist , um nach vorn zu schauen.
Romantisch, dramatisch und einfach Leben pur.
Kate Dakota konnte mich wieder komplett mitreißen und begeistern.