Rezension

Romantische Liebeskomödie in der Welt der Künstlichen Intelligenz

Wahrscheinlich ist es Liebe - Paul Reizin

Wahrscheinlich ist es Liebe
von Paul Reizin

Bewertet mit 5 Sternen

Mit seinen fünf Protagonisten, von denen zwei Menschen und drei Künstliche Intelligenzen (KI) sind, könnte man meinen, es mit einem Science-Fiction-Roman zu tun zu haben. Aber mitnichten, es handelt sich vielmehr um eine romantische Liebeskomödie.

Jen ist die menschliche weibliche Protagonistin. Sie ist Journalistin und trainiert für ein Softwareunternehmen Aiden, die eine männliche KI, damit er einmal in der Arbeitswelt Menschen „freisetzt“. Zwischen beiden entwickelt sich über ihre Liebe zu Filmen und Büchern eine innige Freundschaft. Als Jen von ihrem Freund sitzen gelassen wird, will Aiden sie mit einem Mann zusammenbringen und beginnt außerdem einen Rachefeldzug gegen ihren Ex. Aisling, die eine weibliche KI, hat einen Narren an Tom aus den USA gefressen. Aiden und Aisling sind ins weltweite Netz entkommen und beginnen, Jen und Tom auf romantische Art zu verkuppeln. Konterkariert wird ihr Vorhaben allerdings von dem feindselig gestimmten Sinai, der dritten KI.

Das Buch ist fantasievoll geschrieben und sehr humorvoll. Es gibt Anlass zum Nachdenken über die immer aktueller werdende Thematik der Künstlichen Intelligenz. Es wird ein System aufgezeigt, das sehr befremdlich erscheint – Computersysteme sind omnipräsent und lassen dem Menschen keine Privatsphäre mehr. Sehr gelungen ist die Darstellung, was einen Menschen im Gegensatz zu einer Maschine ausmacht. Die Ergebnisse sind dann schon erstaunlich. Während gemeinhin etwa die Eigenschaft Mitgefühl nur Menschen zugeschrieben wird und sie von Maschinen unterscheidet, ist es in der Geschichte umgekehrt. Aiden zeigt ein hohes Maß an Mitgefühl und wirkt in seiner stetigen Freundlichkeit menschenähnlich, während Jens Ex jedes Mitgefühl fehlt und er wie eine Maschine wirkt. In der Welt der KI findet er sein Spiegelbild in Sinai, einer kaltherzigen Maschine. Nicht zuletzt haben mir die eingestreuten Informationen über Filmklassiker gefallen, z.B. über Aidens Lieblingsfilm „Manche mögen’s heiß“.

Sehr lesenswert.