Rezension

romantischer Easy Read

Perfectly Broken - Sarah Stankewitz

Perfectly Broken
von Sarah Stankewitz

Bewertet mit 4 Sternen

** "Ein Klopfen bedeutet, dass man reden will." Zufrieden nicke ich, weil ich meine Idee grandios finde. Und dabei habe ich sonst nie Ideen. Von grandiosen ganz zu schweigen." **
Ein Jahr ist es her, dass ihre große Liebe Thomas bei einem Autounfall starb. Um die täglichen Erinnerungen hinter sich zu lassen, zieht Brooklyn mit ihrem Spitz Ghost von Manchester nach Bedford, wo sie als Kellnerin in einem Cafe anfangen kann. Auch eine Wohnung ist rasch gefunden. Sie hat nur einen klitzekleinen Haken, im Schlafzimmer, direkt neben dem Bett, befindet sich eine Tür in die Nachbarwohnung. Und das Ganze ist so hellhörig, dass man jedes Wort verstehen kann. Nach einem unglücklichen Zwischenfall gleich am ersten Morgen, freundet sie sich mit Chase an, besteht jedoch darauf, dass er nur eine Stimme bleiben darf, sprich, sie sich nie sehen oder begegnen werden. Schwierig, wenn man Tür an Tür wohnt, aber Brooklyn ist fest entschlossen, sich nie wieder zu verlieben....
Puh, was soll ich sagen... Mir schossen so viele Dinge nach dem Lesen gleichzeitig durch den Kopf.
Vor allem, dass ich die Dramatik des Kernthemas vor einiger Zeit schon einmal in einem Roman von Brittainy C. Cherry gelesen habe und da hat es mir wirklich die Luft zum Atmen genommen. Hier war es etwas vorhersehbar und blieb auch dann beim Easy Read. 
Keine Frage, "Perfectly Broken" ist ein wirklich schöner Liebesroman, der nur so dahinfliegt und er hat mich unglaublich gut unterhalten - deswegen gibt es auch 4 Sterne. 
Aber mich hätte es auch nicht wirklich überrascht, wenn es eine Wattpad-Story gewesen wäre. Ohne das jetzt groß negativ bewerten zu wollen. Doch es ist teilweise schon arg kitschig und ich kann eigentlich gut mal ne Portion Kitsch vertragen. Es geht fliessend von romantisch bis absolut unglaubwürdig und das hat mir manchmal einfach die Emotionalität genommen. Und -wie gesagt- hätte ich vielleicht ein wenig am Rädchen der dramatischen Situation gedreht, aber der Roman unterhält trotz allem. 
Sarah Stankewitz hat einen einfachen, flüssigen Schreibstil, ohne lästige Angewohnheiten ihrer Protas und Wiederholungen. Die Charaktere sind sehr sympathisch, vor allem auch die Nebenfiguren, die sehr authentisch rüberkommen. 
Unheimlich positiv hat mich überrascht, dass die tatsächlichen Liebesszenen relativ wenig Platz einnehmen und sehr geschmackvoll sind. Und mit Brooklyns Liebe zu Young Adult Büchern und den dazugehörigen Bad Boys, hatte sie mich sofort an der Angel (weswegen ich davon ausgehe, dass auch die Autorin Brittainy C. Cherry kennt) - und mit Coldplay gleich nochmal mehr, aber auch GoT-Fans kommen auf ihre Kosten. 
Fazit: Eine angenehm locker-leichte Liebesgeschichte, die trotz ernster Thematik oft ein wenig oberflächlich bleibt und einen relativ hohen Kitschfaktor aufweist - und trotzdem hat mich die Autorin begeistert! Ein toller Urlaubsroman.