Rezension

Rosies Erinnerungen

Rosie - Rose Tremain

Rosie
von Rose Tremain

Bewertet mit 4 Sternen

Rose Tremain gibt in diesem kleinen, feinen Büchlein nostalgische Einblicke in ihre Kindheit. Sie wächst in einer gutsituierten Familie im Nachkriegs England auf. 

Ohne Zorn und Verbitterung beschreibt sie ihr Leben mit einer gefühlskalten Mutter. Die will endlich ihr Leben genießen. Was der Krieg ihr an Lebensfreude genommen hat, will sie nachholen. Da stören Kinder nur. Aber auch die Großeltern sind nicht viel besser. Die Grandma trauert nur um ihre toten Söhne. Lebende Mädchen sind in ihrem Leben eher zweitrangig.

Zum Glück gibt es noch ihre über alles geliebte Nanny. Dort findet sie die Geborgenheit und die Kraft für ihr Leben. Später kommt Rosie  in ein Internat und schließt Freundschaften. Dort findet sie letztendlich das, was ihr Leben bestimmen wird. Ihren unbedingten Willen zu Schreiben.

Das alles wird in einem sehr schönen Schreibstil wiedergegeben.

Sachlich, neutral und ohne Verbitterung beschreibt sie ihr Leben und ihre ewige Suche nach Mutterliebe. Jeder Satz sitzt und wiegt schwer.

Da die Autorin nur das erzählt was sie wirklich bewegt, liest sich dieses Büchlein wie ein Roman.

Aufgelockert wird das ganze durch Bilder aus ihrem Privatleben die einem Rosies Familie etwas Näher bringen.

Die Fußnoten mit Hinweisen auf ihre früheren Werke runden das ganze ab. 

Eine einfühlsamer und manchmal auch bedrückender Rückblick auf eine schwere Kindheit.