Rezension

Roth, Charlotte - Als wir unsterblich waren

Als wir unsterblich waren - Charlotte Roth

Als wir unsterblich waren
von Charlotte Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Alexandra, einer der Hauptcharakteren des Romans, Studentin aus Ost-Berlin, erlebt die Zeit als die Mauer fiel. Sie und ihre Freunde, die politisch engagiert sind, strömen gemeinsam mit vielen anderen am Tag des Mauerfalls in den Westen. In der Gedränge lernt sie einen jungen Mann kennen, der unerwartete Auswirkung auf ihre Momi, Großmutter von Alexandra, die sie groß gezogen hat, ausübt. Als Alexandra ihre neue Liebe Oliver mit nach Hause bringt, ruft der junger Mann bei der Momi Erinnerungen hervor: Erinnerungen, die sie lieber vergessen und verdrängt hätte, Erinnerungen, die sie nicht haben möchte. Die Gedanken über die vergangene Tage brechen über Momi mit solche Kraft aus, dass sie einen Herzinfarkt erleidet. Danach fängt sie an ihre Geschichte zu erzählen...

Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen: aufregende Zeit des Jahres 1989, die im Leben von Alexandra eine ausschlaggebende Rolle spielen und  die Zeiten des Ersten Weltkriegs, die für Paula eine wichtige Rolle gespielt haben. Beide Frauen verbindet, dass sie in jungen Jahren Ziele und Träume hatten, die sie verfolgt haben, dass sie beide sich politisch engagiert haben, dass beide für ihre Idealen kämpften. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt. Lebendig und bildhaft wirken die Szenen des Romans auf den Leser. Teilweise empfand ich die Figuren, deren Handlungen und die Ausdrucksweise etwas übertrieben. Auch emotionale Nähe zu den Personen stellte sich nicht ein, so dass ich nur eine unbeteiligte Beobachterin blieb. Dennoch ist es eine interessante und informative Geschichte geworden, die gut recherchiert ist und dem Leser einen Einblick in die bewegende Zeiten bietet.