Rezension

Rückkehr ins System - kann Naidu gerettet werden?

Das Nano-Lachen - Dorothe Zürcher

Das Nano-Lachen
von Dorothe Zürcher

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Naidu eine Zeit lang unbeschwert mit Eron im Ödland leben und so den Zwängen des Systems entfliehen konnte, zwingen ihre Aktosensoren, die unbedingt gereinigt werden müssen, sie nun, in das System zurückzukehren. Keine leichte Aufgabe für Ausgestoßene und Flüchtlinge, aber gemeinsam mit ihren Freunden aus dem Ödland, findet sie einen Weg in die Klinik, in der die Reinigung stattfinden soll.

Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen, aber als sie nach dem Eingriff aus der Klinik zurück ins Ödland geschmuggelt werden soll, warten zahlreiche Probleme auf die Protagonisten. Durch den Eingriff hat sich Naidu verändert - nun ist es Erons Aufgabe, herauszufinden, was mit ihr geschehen ist und wie er sie retten kann.
Eine spannende Fortsetzung des ersten Teils. Dieser ist nicht zwangsläufig Voraussetzung, um den Geschehnissen des zweiten Teils folgen zu können, jedoch erleichtert es den Einstieg.
Es werden hier zu Beginn noch einmal wichtige Informationen aus Teil eins eingebaut, jedoch fallen diese knapp aus - gut, um die zuvor erworbenen Kenntnisse wieder ins Gedächtnis zu rufen, aber nicht ausreichend, um das komplette System erklärt zu bekommen.

Die Geschichte wird sowohl aus der Perspektive von Naidu als auch aus der von Eron jeweils in der dritten Person erzählt. So erhält der Leser Einblicke in die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten, wobei der Anteil von Erons Perspektive überwiegt. So tappt der Leser genau wie Eron im Dunkeln und rätselt mit ihm, was Naidus Aktionen zu bedeuten haben und was sie ihm durch ihre Naturvergleiche mitteilen möchte.

Die Spannung steigt stetig. Während zu Beginn in die Situation eingeführt wird, passieren immer mehr unerklärliche Dinge. Es beginnt für die Protagonisten gefährlich zu werden und schnelles Handeln ist gefragt. Doch was ist in so einer Situation richtig? Kann Eron Naidu vertrauen? Wird es dem Ödland gelingen, die Situation zu bändigen? Dies sind nur einige der zentralen Fragen, die den Leser durch das Buch leiten.
Besonders das Ende ist überraschend und nicht vorhersehbar, was die Spannung noch einmal steigen lässt.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und offenbart zahlreiche Details aus dem Leben im System und der besonderen Lage, in der sich Naidu und Eron befinden, ohne sich in diesen zu verlieren.

"Das Nano-Lachen" ist jedem zu empfehlen, der gerne eine spannende Dystopie-Dilogie liest und in eine Welt eintauchen möchte, in der die Bürger durch Veredler und weitere technische Erfindungen dem System unterdrückt werden, es aber längst nicht alle hinnehmen. Eine konfliktreiche Auseinandersetzung ist vorprogrammiert.