Rezension

Rückkehr nach Virgin River

Rückkehr nach Virgin River -

Rückkehr nach Virgin River
von Robyn Carr

Bewertet mit 4 Sternen

Es gab eine Zeit, da habe ich jedes Buch von Robyn Carr verschlungen, das ich in die Finger bekommen konnte. Bis 2016 hatte ich die erste 14 Bände der Virgin-River-Serie und die 3 Bände der Grace-Valley-Reihe verschlungen. Da ich die zweite Reihe eher als Abklatsch zu meiner gelieben Virigin-River-Reihe angesehen hatte und zudem noch irgendwie das Gefühl hatte, eine „Überdosis“ Robyn Carr intus zu haben, hörte ich auf, die Reihe zu lesen.

Zu Weihnachten gab es nun „Rückkehr nach Virgin River“ in einem Wichtelpaket und als ich es nun gelesen habe, war es wirklich genau das: eine Rückkehr.

Auch wenn zwischen dem letzten von mir gelesenen Band 5 Jahre (und 4 Bände) lagen, ich war sofort wieder in der Geschichte drin. Von der ersten Zeile an hatte ich das Gefühl, nach Hause zurückzukehren.

Ich treffe alte Bekannte wieder, schlendere durch den Ort und erlebe, wie sehr er sich verändert hat. Aber eines ist geblieben, der Zusammenhalt der Bewohner untereinander; das füreinander da sein. Ich sehe, was aus den vorherigen Paaren geworden ist, wie das Leben weitergegangen ist und ich bin dabei, als Kaylee und Landry sich treffen und finden.

Nach dem Tod ihrer Mutter sucht die Krimiautorin Kaylee, die in tiefer Trauer ist und eine Schreibblockade hat, einen Neuanfang in Virgin River. Der gestaltet sich komplett anders als gedacht und so bekommt sie nicht nur den Neuanfang für sich. Die verändert sich auch in kleinen, wunderschön beschriebenen Schritten und so wird aus der Krimiautorin mit Hundephobie eine Autorin mit einer großen Liebe zu Mensch und Tier.

Landry war ihr Gegenpart und auch wenn er mir viel zu perfekt dargestellt wird, hat auch er seine Momente, die ihn ungleich sympathischer machen. Seine Ex ist das unperfekte an ihm und Laura ist auch der unsympathische Part des Buches. Auch wenn ich ihre Versuche, ich zurückzuerobern verstehen kann, ist es ihre ganze Art die ich nicht nachvollziehen und gutheißen kann. Doch das übliche „Drama“ blieb diesmal aus und es fügte sich alles. Teilweise ein wenig zu glatt, aber genau das will ich ja auch, wenn ich so ein Buch lese.

Dabei ist bei Robyn Carr nicht alles eitel Sonnenschein. Sie bringt in ihren Romanen auch immer ein ernstes Thema ein – hier ist es der große Verlust der Mutter. Die Trauerbewältigung, das Loslassen und neu zu sich finden ist hier sehr behutsam und sanft beschrieben.

Für mich war es eine gelungene Rückkehr nach Virgin River, die jetzt den Wunsch in mir geweckt hat, die fehlenden Bände 15 bis 18 unbedingt noch lesen zu wollen.

Von mir gibt es 4 von 5 möglichen Sternen.