Rezension

Ruhig erzählter Krimi mit vielen Erzählsträngen

Die Entscheidung
von Charlotte Link

Charlotte Link erzählt diesen ruhigen Krimi über viele, verschiedene Handlungsstränge, die teilweise in der Gegenwart spielen, teilweise in die Vergangenheit der Protagonisten eintauchen. Die Cliffhanger am Ende der einzelnen Erzählstränge lassen die Seiten nur so fliegen, denn man möchte ja wissen, wie es mit dem entsprechenden Erzählstrang weitergeht.

Man ahnt zwar schon, dass die Geschichten von Natalie, Selina und Natalies verschwundenem Freund Jerome zusammenhängen und dass es um Menschenhandel geht. Wer aber hinter den Morden, der Verfolgung von Natalie und Simon steckt, bleibt bis zum Schluß im Dunkeln. Warum Simon und Natalie unbedingt gefunden werden sollen, bleibt bis zum Ende hin auch unklar. Alle Fragen und Unklarheiten werden zum Schluß allerdings beantwortet.

Der Erzählstrang in Bulgarien, der sich um Selina und ihre Familie dreht endete etwas zu abrupt, es wird später nur angedeutet, was genau passiert ist. Das ist schade, denn dieser Erzählstrang war sehr spannend.

Mir hat dieser ruhige Krimi, der sich hauptsächlich auf die Personen Simon, Natalie und Selina konzentriert, richtig gut gefallen. Der Leser erhält einen großen Einblick in Natalies Leben und warum sie von ihrem Freund so abhängig geworden ist. Auch Simon ist ein interessanter Charakter, der sich nicht so richtig traut, sich gegen seinen Vater und seine Exfrau durchzusetzen. Durch sein Abenteuer mit Natalie entwickelt er sich jedoch weiter.

4/5 Sterne für diesen ruhig erzählten, etwas anderen Krimi.