Rezension

Ruhig und dennoch kraftvoll

Unter der Drachenwand
von Arno Geiger

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Veit Kolbe verbringt ein paar Monate in Mondsee, unter der Drachenwand, hier trifft er zwei Frauen. Doch 1944 leben alle im Ausnahmezusa´tand. Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist die Hoffnung, das irgendwann wieder das Leben beginnt.

 

Meine Meinung:

Veit soll in Mondsee seine Verwundung auskurieren. Er kommt in das Dorf und lernt dort die Menschen kennen: Die Quartiersfrau, voller Zorn; Margot mit ihrer Tochter Lilo, auf der Suche nach Normalität und Gesellschaft; den "Brasilianer", der kein Blatt vor den Mund nimmt; Margarete, die etwas flüchtig und scheu erscheint...

Sie leben eine eigenartige Normalität, fern ab vom Krieg. Und doch leben sie täglich mittendrin. Die Alpträume von Veit, die Briefe von Margots Mutter, das und noch viel mehr führen ihnen immer wieder die harte Realität vor Augen.

Und dann begegnen uns noch Kurt, der in seine Cousine Nanni verliebt ist, und der Jude Oskar Meyer, der um das Überleben seiner Familie kämpft.

Anrührend und mit einer leisen Sprache werden diese Schicksale aneinander geknüpft, erzählen von der Not, der Angst, den Entbehrungen und Hoffnungen. Auch wenn zeitweise etwas langatmig ist es eine ganz klare Lesempfehlung.