Rezension

Ruhiger, aber sehr berührender Thriller

Das Leben, das wir begraben - Allen Eskens

Das Leben, das wir begraben
von Allen Eskens

Worum geht´s?

Für seinen Englischkurs will Joe eine Biografie über den verurteilten Mörder Carl Iverson schreiben. Je näher sich die beiden kennenlernen, desto mehr wird Joe klar, dass mit Carls Verurteilung etwas nicht stimmt. Deshalb beschließt der Student den Fall neu aufzurollen. Wird es Joe gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen oder hätte er die Vergangenheit lieber ruhen lassen sollen?

Meine Meinung

‚Das Leben, das wir begraben‘ von Allen Eskens ist mein erstes Buch aus dem Festa Verlag. Auch wenn der Thriller mehrere Literaturpreise gewonnen hat und man diese Tatsache nicht unterschätzen sollte, wollte ich Eskens´ Buch vor allem lesen, weil mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Das Cover gefällt mir gut, weil die Gestaltung in Kombination mit dem Titel eine düstere Atmosphäre erschafft. Das erste, was mir aufgefallen ist, als ich das Buch in der Hand hielt, ist die angenehme Haptik, die auf den Schutzumschlag zurückzuführen ist. Dieser ist nämlich in der Festa-Lederoptik gestaltet, die das Buch sehr hochwertig aussehen lässt.

„(...) Rätsel, die schwer zu lösen sind, faszinieren mich.“ – Zitat, Seite 165

Joe Talbert studiert an der University of Minnesota und kommt gerade so über die Runden, weil er von seiner Mutter überhaupt nicht unterstützt wird. Im Gegenteil, diese sorgt eigentlich nur für Probleme. Der 21-jährige Student wurde mir sofort sympathisch, weil er verantwortungsvoll und mutig ist. Besonders gut fand ich, dass Wahrheit für Joe eine große Rolle spielt und Gerechtigkeit ihm viel bedeutet. 

Carl Iverson war für mich nicht so leicht zu durchschauen wie Joe, was daran liegt, dass die Geschichte aus Joes Sicht erzählt wird. Genau wie Joe, wusste ich nicht, ob man Carl trauen kann, vor allem, weil der Senior sehr rätselhaft sein kann. Aus meiner Sicht ist es dem Autor aber genau deshalb gelungen, die Leserschaft zu fesseln. Eskens sorgt für Verwirrung und wirft so viele Fragen auf, dass man als LeserIn nicht anders kann, als der ganzen Sache auf den Grund zu gehen.

Der Schreibstil des Autors ist nicht nur fesselnd, sondern hat auch etwas in mir berührt. Die Geschichte wird auf eine Weise erzählt, die ehrlich ist und dazu bringt, über das eigene Leben nachzudenken. Das Buch vermittelt eine ganz wichtige Botschaft, nämlich, dass man nicht einfach alles glauben soll und nie mit der Suche nach Wahrheit aufhören darf, auch wenn der Weg manchmal sehr mühselig sein kann. 

Fazit

‚Das Leben, das wir begraben‘ ist ein must-read für alle, die eher ruhige Thriller und das Aufrollen alter Fälle in einer Geschichte mögen. Besonders gelungen sind meiner Meinung nach die Figuren und ihre Geschichten, die niemanden kaltlassen werden.