Rezension

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runder Abschluss der Trilogie

Renegat - Torsten Fink

Renegat
von Torsten Fink

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieser dritte und letzte Band um Awin, den Sohn des Sehers führt die Wirren des zweiten Bandes fort. Der Lichtstein ist geraubt und Eri möchte das Skroltor öffnen (dies wurde in einem Traum gesehen). Hinter diesem Tor werden die Diamonen von der Welt ferngehalten. Doch sie werden, einmal freigelassen, die Welt vernichten. Eri und auch die meisten anderen Yamane aus dem Volk der Hakul vertrauen jedoch den Winddämonen, die ihnen glauben machen, dass sie mithilfe der Daimonen die Welt beherrschen können. Nur Awin und sein Sger, beziehungsweise Klan kennen die eigentlichen Beweggründe und versuchen verzweifelt Eris Heer aufzuhalten. Obwohl, oder gerade weil sie nur sehr wenige sind, kommen sie gut voran, und Awin schafft es durch Geschick und Überzeugungsarbeit aus fast jeder Situation erfolgreich herauszukommen. So viel zum Inhalt.

Positiv ist mir aufgefallen, dass die Schlacht um Karno, die gegen Ende stattfindet, aber noch nicht die eigentliche Endschlacht ist, sehr gut verdichtet erzählt wurde. Awin sieht diese Schlacht in Blitzlichtern bei einer Reise des Geistes. Er kann nicht eingreifen, erlebt aber die wichtigsten Momente mit. Hier wäre eine langatmige Beschreibung der Schlacht von einer Person, die wirklich teilnimmt überflüssig und störend gewesen. Man hat nicht das Gefühl etwas wichtiges zu verpassen und erhält trotzdem alle relevanten Informationen.

Als es jedoch zur entscheidenden Schlacht am Skroltor kommt, ist mir aufgefallen, dass diese sehr kurz ist. Es passiert unheimlich viel, was auch ausreichend beschrieben wird. Allerdings hätte hier doch die eine oder andere Szene etwas mehr ausgeführt werden können. Zudem endet das Buch sehr plötzlich. Die Daimonen wurden besiegt, Awin wird der neue Anführer der Hakul, Merege bleibt als Anführerin der Wächter am Skroltor. Aber gerade die Beziehung zwischen den beiden ist für mein Gefühl zu wenig abgeschlossen. Sie wollen sich wiedersehen, aber vermutlich vorerst, oder hauptsächlich in den Träumen. Was mich persönlich als Happy-End-Liebhaberin etwas unbefriedigt zurücklässt. Aber vermutlich ist dies auch Absicht. Der Autor wollte vielleicht wirkllich keine große Liebesgeschichte einbauen, um männliche Leser nicht zu verschrecken? Wer weiß.

Abschließend kann ich sagen, dass mir dieser Abschlussband, wie auch schon die vorherigen Bände, sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil ist gut zu lesen und es werden nicht zu viele neue Begriffe eingeführt (und die die verwedet werden, sind in ihrer Bedeutung gut erklärt, sowie nachvollziehbar verwendet).