Rezension

Sabine Kornbichler - Das Verstummen der Krähe

Das Verstummen der Krähe - Sabine Kornbichler

Das Verstummen der Krähe
von Sabine Kornbichler

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Kristina Mahlos Auftrag als Nachlassverwalterin hat es in sich. Eine Verstorbene vererbt ihr beträchtliches Vermögen – jedoch nur unter der Bedingung, dass Kristina den Mord aufklärt, für den ihr Mann einst verurteilt worden war. Kris will den Fall ablehnen, doch dann entdeckt sie in der Wohnung der Toten einen Hinweis auf ihren eigenen Bruder Ben, der vor Jahren spurlos verschwand... *Quelle*

Zur Autorin:
Sabine Kornbichler, geboren 1957, wuchs an der Nordsee auf und arbeitete in einer Frankfurter PR-Agentur, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Schon ihr erster Roman, »Klaras Haus«, war ein großer Erfolg. Mit »Das Verstummen der Krähe«, ihrem ersten Kriminalroman um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo, wurde sie für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Sabine Kornbichler lebt und arbeitet als Autorin in München.

Meinung:
Sabine Kornbichlers Kristina Mahlo-Reihe liegt schon länger auf meinem SuB, und da viele von der Serie begeistert sind, musste diese jetzt mal angefangen werden. Die Geschichte spielt im Münchner Raum, beginnt im September und dauert geschätzt einige Wochen.

Die Protagonistin Kristina "Kris" Mahlo ist 32 Jahre alt und Nachlassverwalterin. Vor 5 Jahren verschwand ihr damals 24-jähriger Bruder Ben spurlos, was sie und ihre Eltern, die sich kurze Zeit danach trennten, aber immer noch unter einem Dach leben und sich nur über Notizzettel unterhalten, immer noch nicht loslässt. Ihr neuer Auftrag konfrontiert Kristina mit dem Testament von Theresa Lenhardt, die an Krebs verstorben ist und ein beträchtliches Vermögen hinterlässt. Nutznießer sollen die 5 besten Freunde Theresas sein, deren Mann Fritz des Mordes an einem von ihnen, Konstantin Lischka, verurteilt wurde, sich im Gefängnis das Leben nahm, den Theresa aber immer für unschuldig hielt. Bedingung für das Erbe soll allerdings sein, dass Kristina beweisen kann, dass keiner der Freunde Theresas am Mord von Konstantin schuldig ist, was sich bald als sehr schwierig herausstellt, denn es wird klar, dass auch Bens Verschwinden mit dem Auftrag zusammenhängt.

Kris ist ein sympathischer Charakter, sie geht völlig in ihrem Beruf auf und sieht sich selbst als Anwältin der Toten. In ihrem Beruf ist Geduld, Ausdauer und Hartnäckigkeit gefragt, und so lässt sie sich von den drängelnden Erben, die natürlich schnell an die Hinterlassenschaft kommen möchten, niemals aus der Ruhe bringen. Selbst dann nicht, als sie merkwürdige anonyme Anrufe erhält, wobei es allerdings nicht bleiben soll.

Erwähnenswerte Nebencharaktere sind u.a. Kris' beste Freundin Henrike (sie betreibt einen Trödelladen auf dem Hof von Kris und ihren Eltern und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite), Kris' Freund Simon (der ebenso auf dem Hof die Weinhandlung "Vini Jacobi" führt) und Funda Seidl (die 27-jährige wurde gerade von Kris als Mitarbeiterin eingestellt und ist eine resolute Person, die das Herz auf dem rechten Fleck trägt).

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Kristina erzählt, die ich immer gerne lese, da man hautnah an den Handlungen und Gedanken des Charakters beteiligt ist und man sich auch besser in ihn hineinversetzen kann.

Trotz recht überschaubarer agierender Personen ist der Täter nicht schnell ausgemacht, denn die Verdächtigen haben allesamt gewisse Leichen im Keller, was sich nach und nach herausstellt. Gut gefallen hat mir, dass auch Kristinas Familie mit in den Fall involviert wird und nicht nur als schmückendes Beiwerk fungiert. Ein durchweg spannender Krimi, der am Ende schlüssig aufgelöst wird und dessen Motiv durchaus überraschen kann.

Fazit:
Sabine Kornbichler konnte mich mit dem Auftakt der Kristina Mahlo-Reihe sehr positiv überraschen. Der Kriminalfall, der verzwickter nicht sein könnte, in den auch Kristinas Privatleben integriert ist, bietet spannende Lesestunden und auch das Ende ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert. Ein empfehlenswerter Reihenauftakt!