Rezension

Sachbuch für Menschen die keine Sachbücher lesen würden

Papyrus -

Papyrus
von Irene Vallejo

Bewertet mit 3 Sternen

Papyrus von Irene Vallejo, erschienen im Diogenes Verlag am 22. April 2022. 

Die Erfindung des Alphabets und die Schaffung der Bibliothek in Alexandria bilden mehr oder weniger den Aufhänger für dieses Buch über Bücher. 

Die Informationen, die man im Laufe der 662 Seiten erhält, sind durchaus unterschiedlich. Zum einen schreibt die Autorin sehr lebhaft und ungewohnt interessant für ein Sachbuch, zum anderen bekommt man sehr viele Informationen und das zum Teil mehrfach und eigentlich bleibt alles mehr oder weniger oberflächlich. Wer sich schon mal für die Antike interessiert hat wird nicht wirklich neue Informationen finden, mit Ausnahme der Passagen wo sich die Autorin explizit darum bemüht, die 50 % der Weltbevölkerung die in der Antike keine Stimme hatten mit einzubeziehen. 

Der Untertitel „Die Geschichte der Welt in Büchern“ ist irreführend. Erzählt wird nur der Umgang mit Texten in Griechenland und bei den Römern in der Antike. 

Man merkt an welchen Stellen das Herz der Autorin steckt, gleichzeitig hat man den Eindruck, dass einige Passagen ins Buch mussten, aber nicht mal wirklich für die Autorin interessant gewesen sind. Was mich sehr gestört hat ist, dass manche Dinge gleich mehrfach in den Text eingeflossen sind, entweder weil die Autorin die Kapitel nicht linear geschrieben hat und niemand den gesamten Text als Buch gelesen hat oder weil die Autorin dem Leser nicht zutraut sich Informationen über einige Tage zu merken. Man könnte also ohne Informationen zu verlieren gerne einiges weglassen. 

Obwohl mir eine Straffung der Geschichte besser gefallen würde, würde ich gerne auch noch den weiteren Weg der Geschichte der Bücher von dieser Autorin lesen. Ich hoffe, dass es einen weiteren Band durchs Mittelalter in die Neuzeit geben wird. Sie hat oft genug „Den Namen der Rose“ bemüht obwohl wir dort mit diesem Buch noch gar nicht angekommen waren.