Rezension

"Safier erzählt eine große, packende Geschichte von tragischer Wucht, die ihre Leser nicht verfehlen wird!" (FAZ)

28 Tage lang
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

Cover:
Auf den Cover ist ein Mädchen im jugendlichen Alter zu erkennen. Sie hat ihre Augenbrauen zusammengezogen und blickt etwas finster drein. Sie schein einen Umhang oder eine Art Schal zu tragen. Ihr Haar hat sie aus dem Gesicht gesteckt. Im Hintergrund ist ein Block zu erkennen. Die Farben sind in verschiedenen Grautönen gehalten. Lediglich der Titel ist in der Signalfarbe rot abgedruckt.

Inhalt:
Es ist das Jahr 1943 in Warschau. Die Nazis sind in Polen einmarschiert und haben das Land unter Ihrer Hand. In einem Ghetto leben Juden zusammengefercht auf engstem Raum.

Mira gerade einmal 14 Jahren bringt sich und ihre kleinen Schwester Hannah sowie die Mutter durch den harten Alltag. Ihre Mutter ist stets in sich gekehrt und kaum anwesend. Der Vater ist nicht mehr da. Früher war er ein Arzt gewesen. Ihr Bruder ist bei der Judenpolizei. Er verprügelt und erniedrigt seinesgleichen im Namen der Nazis. 

Bevor das Nazi-Regime an die Macht kam wohnten Mira und ihre Familie in einer großen Wohnung. Jetzt im Ghetto, leben sie in einem Zimmer. Kaum Möbel und auf Matratzen schlafend. In dieser schwierigen Zeit gibt ihr Daniel halt. Ihr Freund, der in einem Waisenhaus lebt und dort auch die Kinder so gut es geht betreut.

Doch wie soll man im Ghetto überleben? Fast verhungerte Menschen und auch Leichen liegen in den Hausaufgängen. Es stinkt erbärmlich. Niemand hat das Geld und die Kraft sie zu beerdigen, daher bleiben sie einfach liegen, wo sie gestorben sind, es sei denn, sie sind im Weg.

Daher schleicht sich Mira fast jeden Tag in ihrem besten Sonntagskleid aus dem Ghetto um auf der anderen Seite auf dem Markt unter Einsatz ihres Lebens Essen zu schmuggeln. Sie hat Glück, denn sie hat grüne Augen und sieht nicht aus wie eine typische Jüdin. Doch wie lange bleibt das Glück ihr treu?

Als Mira dann hört, das die Bewohner des Ghettos in den Osten deportiert werden sollen um dort auf dem Feld zu arbeiten ist sie erleichert. Doch es kommen Gerüchte auf, dass dies nicht stimmt. Stattdessen sollen alle Bewohner des Ghettos umgebracht werden. 

Nach der Blutnacht und weiter Gräueltaten der SS schließt sich Mira dem Widerstand an. Dieser bietet den Nazis die Stirn. Sie wollen sich nicht kampflos ergeben. Der Widerstand trotzt der übermächtigen SS sogar länger als sie sich je vorstellen konnten. Sogar viel länger. Ganze 28 TAGE LANG.

Fazit: 

"Was für ein Mensch willst Du sein?"
Eine Frage, die ich mir beim Lesen des Buches oft gestellt habe. Ich will ein Mensch sein, der nicht vergisst. So etwas darf nicht noch einmal passieren.
Mit viel Entsetzen und Fassungslosigkeit habe ich diesen Roman gelesen.
Die "JUDEN" -es klingt schon beinahe wie ein Schimpfwort- haben sich gewehrt. Sich nicht einfach wehrlos auf die Schlachtbank führen lassen. 

David Safier hat einen tollen und gut recherschierten Roman verfasst. Die Geschichte rund um Mira ist sehr glaubwürdig, warum sollte es nicht genau so eine Person gegeben haben?
Es ist für mich immernoch unbegreifbar, wie Menschen einander nur so viel Schmerz und Leid zufügen können. 

Ich vergebe volle 5 Sterne. Absolut empfehlenswert.

 

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