Rezension

Salamanderreich

Die Farben des verschwundenen Sommers - Oliver Schlick

Die Farben des verschwundenen Sommers
von Oliver Schlick

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Buch:

Die Farben des verschwundenen Sommers

Inhalt in meinen Worten:

Lukas ein richtig guter Arzt, jedoch zurückgezogen und alleine, bekommt eines Tages eine merkwürdige Nachricht. Er hat in einem Dorf – das er bis dato nicht einmal kannte, noch denjenigen der es tat – ein Haus geerbt. Mit einer besonderen Auflage, er muss eine Woche dort bleiben und wohnen, nur dann gehört ihm das Haus. An sich ist da ja nicht problematisch, wäre da nicht die Vergangenheit die ihn Stückchenweise einholt. Denn er erlebte etwas außergewöhnliches als junger Jugendlicher. Was das ist, na am besten begebt ihr euch mit Lukas auf eine Reise.

 

Wie ich das Gelesene empfinde:

Der Autor ist einfach spitze in den Geschichten, die er so entwirft, immer wieder haut er mich um und überrascht mich mit seinen Gedanken, so auch in dieser Geschichte. Ehrlich gesagt, ich hab mir noch niemals so viele Gedanken über Salamander gemacht, wie es dank diesem Buch der Fall war und ist. Denn diese Salamander spielen eine wirklich große Rolle in der Geschichte. Ohne sie könnte die Geschichte so nicht existieren.

 

Emotionen:

Die erste Liebe, der erste Schmerz, die ersten Sommerstrahlen in denen die Liebe eine Rolle spielt und dazu noch eine Kirche, ein Haus und ein paar Steine, so könnte man die Geschichte in ganz kurzen Worten umreißen, und doch trifft das nur sehr bedingt zu. Das was der Autor in dieser Geschichte anspricht ist berührend, und durch seine Art und Weise schafft er solch coolen Situationskomiken das ich teilweise lachend meinen Bauch halten musste, doch das ist nicht alles, es gibt eine ganz große Tragik in dieser Geschichte. Eine Frau – immer die Erstgeborene – hat eine ganz bestimmte Rolle zu spielen, und vereint viele Fähigkeiten in sich, doch dieses Rätsel muss Lukas erst einmal lösen und verliert dadurch sein Herz an eine ganz besondere Figur in dieser Geschichte. Als das schlimmste was passieren kann, geschieht, ist klar, so kann es nicht mehr weiter gehen.

Doch zugleich spricht der Autor ein Thema an, das sicherlich nur erfunden ist, doch er geht ganz weit zurück, zum zweiten Weltkrieg und dem Hitlerschatz. Was es mit diesem Gold auf sich hat? Na das versucht noch ein echter Widerling in der Geschichte aufzulösen und versucht eine Rolle zu spielen, die er gar nicht ist und schafft dadurch das Wahnwitzige was ein Mensch nur erschaffen kann. Ein Mord, ein Verbrechen – wobei es ist nicht sein erstes Verbrechen – und Menschenleben die er auf dem Kerbholz hat. Für mich war es interessant das es in der Zeit des zweiten Weltkrieges auch noch Spione innerhalb der eigenen Gruppe gab und dieses Thema hat der Autor so stark gespiegelt in der Geschichte und dazu vieles erwähnt, was mir so nicht bewusst war und doch eine Tragik in sich trägt, die ich erst im Nachhinein der Geschichte wirklich spüre.

 

Charaktere:

Diese Charaktere im Buch sind richtig gut ausgearbeitet. So sind nicht nur Menschen die die das Leben in sich tragen, sondern auch ein Salamander, ein ganz besonderer, mit einem Stern auf dem Körper, der auch ganz wichtige Sachen zeigt. Ohne ihn würde die Geschichte so nicht funktionieren. Dann gibt es noch Lukas, der zurück in seine Vergangenheit schaut und dabei entdeckt, was er vergessen hat, es gibt ein Dorf, das schon alles gesehen hat, Verrat, Mord, Niedertracht, Eifersucht, Zorn und Wut, aber auch Liebe, Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Und es gibt zwei Menschenarten, die die ihr normales Leben leben und blind sind für die Dinge, die es noch gibt, und dann das Salamandervolk, das mit den Salamandern lebt und dadurch gewisse Dinge bewegen kann. Das Buch wimmelt also eigentlich wirklich aus reinen Figuren die einem mehr oder minder an das Herz wachsen, und es ist schade, aus der Geschichte wieder aufzutauchen und zu merken, das sie zu Ende ist, denn ich hab mich nicht gerne von den Charakteren getrennt.

 

Problematisch:

Ein bisschen schwierig empfand ich den Mittelteil, den hier zieht sich die Geschichte etwas, und manches wird zu deutlich hervorgeholt, was ich mir lieber noch selbst erarbeitet hätte im Laufe des Lesens, andererseits bekam dadurch die Geschichte auch noch einmal ganz viel Tiefe und Mitgefühl.

 

Empfehlung:

Wer den Autor noch nicht kennt, sollte sich auf den ersten Blick auf Verwirrung einstellen, im zweiten jedoch auf eine echt tolle Geschichte. Der Autor hat einen ganz einzigartigen Stil, den ich sehr schätze und zugleich mag ich es, wie er Punkte auf den Punkt bringt, Linien verbindet und doch ganz in der Materie bleibt und doch auch Irrungen und Wirrungen einbaut. Für mich einfach irre toll. Ich mag seinen Stil deswegen weil er mich anspricht und in mein Herz spricht.

 

Bewertung:

Ich gebe Lukas vier Sterne, nahezu sind es fünf, aber der Mittelteil der zog sich dann etwas, und das Ende, bitte lass Lukas noch in einer zweiten Geschichte weiterforschen, lass ihn auf das Treffen, was am Ende nur angedeutet wird, zeig mir bitte wie es mit dem Mädchen weiter geht, und lass es nicht hier enden. Denn diese Geschichte ist genial!

Deswegen gehe ich von den vier Sternen doch auf die Fünf und hoffe sehr auf Fortsetzung!