Rezension

Samira – Ein Engel der Palliativstation

Das St. Alex - Nachtleuchten -

Das St. Alex - Nachtleuchten
von Anne Lück

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Spagat zwischen der Arbeit, der Familie und der Liebe

Dieses tolle Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen, so dass ich mir unbedingt anschauen musste, worum es in diesem Buch geht. Die Farben und der Farbverlauf sind wunderschön. Dazu der glitzernde und leicht erhobene Titel, sowie der Sinusrhythmus mit dem Herz in der Mitte gefallen mir sehr gut. Mich lädt das Cover zu träumen ein. Manchmal braucht es nicht viel, um wunderschön zu sein.

Der Klappentext hört sich sehr interessant an. Die Krankenschwester, die privat viel um die Ohren hat und der junge Arzt, der das feiern liebt. Eine typische Arztromanze, aber genau das liebe ich.
Was wohl vorgefallen ist, dass Samira sich um ihre 3 Brüder kümmern muss? Und wie wird Louis darauf reagieren? Aber auch der seltsame Fall der jungen Patientin macht mich neugierig.
Auf geht’s nach Berlin ins St. Alex Krankenhaus.

Die im Buch vorkommenden Charaktere wurde sehr authentisch und ausführlich beschrieben. Dadurch wurden die Personen noch realer, auch wenn ich die ein oder andere Person liebend gerne auf den Mond geschossen hätte. Alles in allem eine gelungene Mischung an verschiedenen Charakteren, von denen ich einige sehr sympathisch finde.

Meine Meinung
Anne Lück ist mit dem New Adult Roman „Das St. Alex – Nachtleuchten“ aus dem Knaur Verlag ein wirklich toller erster Band der Buchreihe rund um das St. Alex gelungen. Der Schreibstil der Autorin war angenehm leicht und flüssig zu lesen. Leider tat ich mir bei den ersten 7 Kapitel etwas schwer mit dem Lesen. Es gab so überhaupt nichts positives, wodurch ich hoffte, dass es nicht so bedrückt weiter geht. Zum Glück änderte sich dann plötzlich mein Lesegefühl und ich fühlte mich immer wohler mit Samira, ihren Geschwistern und den anderen und es fing an mir richtig gut zu gefallen. Womöglich lag es daran, dass ich mich immer besser in sie hineinversetzen konnte.

Samira ist eine starke, junge Frau, die ihren Job als Krankenschwester, auf der Kinderpalliativstation des Krankenhauses aus tiefstem Herzen liebt. Sie tut alles, damit es den Kindern und Jugendlichen so gut wie möglich geht. Da sie sich tagsüber um ihre Brüder, die sie über alles liebt, kümmert, arbeitet sie immer im Nachtdienst, was sehr anstrengend für sie ist. Schließlich will sie auf Hilfe verzichten. Doch ist das so eine gute Idee?

Louis ist ein junger Arzt, der nur darauf wartet in die Fußstapfen seiner Mutter, einer angesehenen Chirurgin, zu treten. Den Gerüchten um ihm, schenkt Samira vollen Glauben, da er sie selbst davon überzeugt hat. Er schenkt den Patienten absolut kein Interesse. Für ihn zählt nur die Diagnose. Steckt noch ein anderer Louis in ihm?

Mein Fazit
Auch wenn ich zu Beginn meine Schwierigkeiten hatte, hat mir das Buch dann doch noch recht gut gefallen. Wer Bedenken wegen der Palliativstation hat, der muss sich keine Sorgen machen, denn die Autorin hat die Arbeit dort so dargestellt, dass es nicht bedrückend oder gar belastend wird.

Ich habe großen Respekt vor Samira. Wie sehr sie sich um ihre jüngeren Brüder gekümmert hat und trotz der Sorgen, die sie hatte, alles gegeben hat, um die Jungs glücklich zu machen. Aber auch, dass sie sich so rührend um ihre Patientinnen gekümmert hat. Sie liebt ihren Job wirklich sehr und das spürt man richtig.

Mir persönlich haben etwas die Gefühle zwischen Samira und Louis gefehlt. Ich fand das Verhältnis eher freundschaftlich. Da hätte ich mir gerne etwas mehr knistern und Liebe gewünscht. Wenn man bedenkt, wie die Gefühle zu ihren Brüdern sind, ist bei Louis doch noch Luft nach oben.

Ganz toll fand ich Bine und Vinz. Sie sind wirklich tolle Nachbar und hätten gerne noch etwas öfter auftauchen können. Solche Nachbar sind Gold wert.

Ich freue mich schon auf den zweiten Band „Das St. Alex – Tagmond“ der am 1. Dezember 2022 erscheinen soll.