Rezension

Sanft, Hoffnungsvoll, Philosophisch

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

Nora ist am Ende, fühlt sich einsam und so, als hätte sie alles in ihrem Leben falsch gemacht, was es falsch zu machen gibt. Als sie beschließt zu sterben, gelangt sie in die Mitternachtsbibliothek, einen Ort zwischen Leben und Tod. Jedes Buch in dieser Bibliothek steht für ein Leben, dass Nora hätte leben können. Schon bald lernt sie jede Menge Versionen ihrer selbst kennen. Ob sie letztlich genug Lebensmut schöpft, um noch einmal in das Leben zurückzukehren, erzählt Mental Health Aktivist und Autor Matt Haig in seinem neusten Roman.

Auf den letzten Metern hat mir 2020 noch ein Jahreshighlight beschert. Matt Haig erzählt sehr philosophisch und sanft vom Bereuen, den kleinen Dingen und Entscheidungen im Leben und von Akzeptanz. In kurzen Kapiteln schafft er es, diese doch sehr umfassenden Gedanken sensibel und greifbar zu beschreiben, sodass mich das Buch berühren konnte ohne allzu dick aufzutragen. Sehr gefreut habe ich mich auch übrigens über eine Referenz auf Sylvia Plaths Glasglocke und das allseits bekannte und auch von mir geliebte Bild des Feigenbaums.