Rezension

Sarah und Handful, zwei Frauen auf der Suche nach ihrer Freiheit

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Charleston 1803. Sarah bekommt zu ihrem 11. Geburtstag die um ein Jahr jüngere Sklavin Hetty Handful als Zofe geschenkt. Sarah, als Tochter eines Richters am obersten Gericht und Plantagenbesitzers, im tiefsten Süden Amerikas aufgewachsen mit neun Geschwistern, träumt den für diese Zeit schier unmöglichen Gedanken eines Tages Anwältin zu werden und Handful, die an die Geschichte ihrer Mutter glauben möchte, dass einem Menschen Flügel wachsen können. Beide hat das Schicksal zusammengeführt und sie verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. „Mein Körper mag ein Sklave sein, aber nicht mein Geist. Bei dir ist es umgekehrt.“, sagt Handful zu Sarah und beide versuchen sich von ihren Fesseln so weit als möglich zu befreien. Die Kapitel sind jeweils aus dem Blickwinkel eines der beiden Mädchen geschrieben und das außergewöhnlich bildhaft, einfühlsam und berührend. Ein Buch, das ich einmal begonnen kaum zur Seite legen konnte. Die Geschichte dieser zwei starken Frauen über 35 Jahre begleitet, der Zeitgeist, die Erzählweise und nicht zuletzt die Tatsache,  dass es auf reale Personen zurück geht machen das Buch zu einem erstaunlichen literarischen Werk.