Rezension

Satirische Beobachtung

Ein Mann der Kunst - Kristof Magnusson

Ein Mann der Kunst
von Kristof Magnusson

Bewertet mit 4 Sternen

Zugegebenermaßen war ich zuerst gar nicht angetan und wollte die Leseprobe gar nicht lesen. In diesem Fall muss man jedoch, mal wieder, ganz klar sagen "never judge a book by it's cover"! Zumal das Cover, wenn man das Buch fertig gelesen hat, einen Teil der Geschichte erzählt. Ich sehe allerdings davon ab, an dieser Stelle irgendetwas vorwegzunehmen.

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Der Hauptprotagonist Constantin Marx, aus dessen Sicht die Geschichte geschrieben wird, ist in seinen Vierzigern und Architekt. Zudem ist er, zusammen mit seiner Mutter, im Förderverein für das Museum Wendevogel und damit oft auf Reisen dabei, die das Museum für den Förderverein organisiert. Das Buch beschreibt eine solche Reise und es hätte keine schönere und amüsantere Katastrophe werden können.

Ich mag den Schreibstil sehr gerne, der hier benutzt wurde, und die Landschaftsbeschreibungen sind einfach super. Genauso gelungen finde ich, wie Kristoff Magnusson seinen Charakteren Leben einhaucht und die Dynamik der Gruppe auf den jeweiligen Reisen beschreibt und wie diese sich im Laufe des Buches verändert. Hinzu kommen die sehr radikalen Ansichten des Künstlers KD Pratz, welcher die ganze Gesellschaft und vor allem den Kunstbereich zu verteufeln scheint.

Ein sehr angenehmes und durchaus satirisches Buch über die Doppelmoral der Menschen :)