Rezension

Satz mit X, das war wohl nix

Mondprinzessin - Ava Reed

Mondprinzessin
von Ava Reed

Der Inhalt...

An ihrem Geburtstag bemerkt Lynn auf ihrem Unterarm ein merkwürdiges Sternenbild. Kurz darauf, wird sie von dunklen Kriegern mit leuchtenden Schwerter heimgesucht – Wächtern des Mondes. Doch was wollen sie von ihr? Aus einer weiteren brenzligen Situation rettet sie Juri, der sie in eine ganz andere und magische Welt führt...

Die Charaktere...

Lynn hat mich ehrlich gesagt sehr genervt. Das Problem war eigentlich, dass sie ständig irgendetwas zum meckern gesucht hat und liebend gerne in Selbstmitleid badete – ganz ehrlich? Das will keiner lesen. Ich fand sie dadurch ziemlich anstrengend und unsympathisch. Auch konnte ich ihr Desinteresse ihrer neuen Familie und ihrem Leben gegenüber überhaupt (!) nicht nachvollziehen! Mir hätten zig tausend Fragen über diese neuartige Welt unter den Nägeln gebrannt – vor allem als Mondprinzessin! Besonders Faras Verhalten hätte mich, an ihrer Stelle, mehr als stutzig und vor allem neugierig gemacht. Aber sie tut das alles mit einem Achselzucken ab und flirtet lieber weiter mit ihrem Leibwächter. Juri ist in meinen Augen wie jeder andere männliche Protagonist auch: Charmant, frech und gutaussehend. Ich sage nur: Gähn. Insgesamt konnte mich kein einziger Charakter überzeugen. Sie waren mir alle zu glatt und 0815; sie alle wirkten wie aus tausend anderen Mainstream-Büchern abgekupfert. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass viel aus gängigen Jugendbüchern abgeschaut wurde. Schade eigentlich... Die – natürlich wieder mal vorhandene – Liebesgeschichte zwischen Juri und Lynn entwickelt sich für meinen Geschmack viel zu schnell: von 0 auf 100 in sieben Sekunden! Und auch hier bedient sich die Autorin wieder mal gängigen Klischees: ein Eifersuchts-Drama - bei dem Juri einem Kerl der sich an Lynn „ranmachen“ wollte (und die sich dann in holder Jungfrau-Manier an ihn klammern konnte), die Zähne ausprügelt - zeigt den beiden wie sehr sie sich lieben. Nach Schema F und schon tausendfach gelesen... Ganz im Ernst? Das ist langweilig. Und ich weiß ich wiederhole mich, aber DAS findet man echt in jedem zweiten Buch!!! Ich fand die Entwicklung zwischen ihnen einfach nur unglaubwürdig. Nach zwei Wochen von wahrer Liebe zu sprechen ist in meinen Augen einfach lächerlich. Eigentlich ist es ziemlich traurig, dass meine liebsten Charaktere in dem ganzen Buch, Schutzgeister, und damit Tiere, waren :D Aber es ist wahr, dass ich mit Tia und Kiara am meisten anfangen konnte – einfach weil ich auch unbedingt einen Schutzgeist haben wollte! Am liebsten einen Pinguin...

Die Geschichte...

...kann leider auch nicht punkten. Es ist wirklich traurig, wie wenig die Idee ausgearbeitet wurde. Es wirkt fast so, als ob die Autorin selber keine Ahnung hatte, wie sie die Welt in der sich Lynn und Juri befanden logisch erklären sollte. Es ist einfach nur schade, dass man so gut wie NICHTS über dieses andere Leben auf dem Mond und die Zusammenarbeit mit den anderen Planeten erfährt. Einfach schade, da so ziemlich viel Potenzial verschenkt wurde... Auch hier wird hin und wieder bei anderem abgeschaut und wahrlich nicht mit Klischees gegeizt: Brautschau mit hübschen Prinzen? Erinnert doch sehr an Selection, oder? Aber wir wissen ja alle schon von Anfang an: Am Ende wird es nur den einen geben – und der ist kein Prinz... Logikfehler? Ach, über die kann man doch getrost mal hinwegsehen, wenn... ja, wenn die Geschichte ansonsten in IRGENDEINER Weise überzeugen könnte. Kann sie aber nicht, ergo fallen diese „ kleinen Fehlerchen“ auch auf und, für mich, ins Gewicht. (Aus was für einem Grund entscheidet sich eine Jugendliche eigentlich dazu mit einem Langstock kämpfen zu lernen?! In meinen Augen ein eher ungewöhnliches Hobby...Warum macht sie nicht Kickboxen oder so, falls sie unbedingt lernen will sich zu verteidigen? Aber gut, klar, dann könnte sie sich ja auch nicht gegen Mondkrieger mit komischen Lichtschwertern wehren... Ist ja logisch...) Schade, finde ich es auch, dass manche Personen, die auf der Erde eine Rolle in Lynns Leben gespielt haben, gar nicht mehr zur Sprache kommen. Da drängt sich die Frage auf, was mit ihnen passiert ist, ob sie sich wundern wo Lynn steckt, und was deren Verschwinden überhaupt für eine Auswirkung auf der Erde hat. Aber auch von diesen Fragen wird nichts beantwortet, wie so ziemlich von alle Fragen die ich mir während des Lesens gestellt habe. Das Ende war weit weniger „schmalzig“ als gedacht. Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen glücklich darüber, dass es kein Happy End war, wenngleich die Geschichte mit einem solchen Ende einfach unfertig und abgehackt wirkt. Schon hart, wenn die lang ersehnte Spannung auf die letzten 12 Seiten geballert wird...

Der Schreibstil...

...war so leid es mit tut das zu sagen, noch das Beste an dem ganzen Buch. Sehr bildhaft, locker und leicht. So wie ich es mag. Positiv anzumerken, ist noch die Innengestaltung des Buches: Sehr liebevolle kleine Illustrationen (vielleicht ein bisschen zu Sternchen-lastig für meinen Geschmack), die das Buch innen sehr aufwerten.

Das Fazit...

Sorry, aber das war leider nichts! So etwas hab ich gefühlt schon tausendfach gelesen. Die Hintergründe der Fantasy-Welt sind viiiiiel zu wenig herausgearbeitet und die Liebesgeschichte kann auch nicht punkten. Leider nur 1,5 Sterne von mir!

Kommentare

Mary's kommentierte am 08. Januar 2017 um 12:32

Deine Rezension gefällt mir gut :) sie spricht mit, obwohl ich das Buch noch nicht beendet habe, aus der Seele.