Rezension

Schade, bei den Bildern hatte ich mir mehr versprochen!

Der lange Weg zu dir - Martin Widmark

Der lange Weg zu dir
von Martin Widmark

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Der lange Weg zu dir" ist ein Kinderbuch von Martin Widmark mit Illustrationen von Emilia Dziubak. Es ist empfohlen für Kinder ab 5 Jahren und dreht sich im weitesten Sinne um das Thema Trauerverarbeitung. Protagonist Adam lebt mit seine alten Hund Rufus auf der einen Seite des Meeres, auf der anderen Seite die weibliche Protagonistin Sonia mit ihrer Katze Mietzi.

Das Buch besteht abwechselnd aus Illustrationen und kurzen Textpassagen, die mal Adams Erlebnisse, mal Sonias wiedergeben.

Da bereits auf der zweiten Seite Adams alter Hund Rufus stirbt, wird man quasi sofort in die ernste und traurige Thematik hineingeworfen, daran ändern auch die stimmungsvollen Bilder von Emilia Dziubak nichts, die zudem bisweilen ebenfalls etwas düster erscheinen.

Zeitgleich mit Rufus Tod setzt sich Mietzi in Bewegung und Sonia läuft ihr hinterher.

Auch fünfjährige Kinder fragen hier zurecht, was denn mit Sonias Eltern ist, wenn sie einfach davonläuft, aber die Eltern  - wie auch sonstige Erwachsene aus Sonias Leben -  tauchen bis zum Schluss der Geschichte nicht auf.

Während Adam in Trauer versinkt, obwohl ihn seine Großmutter zu trösten versucht (auch hier ist der „emotionale“ Austausch von Großmutter und Enkel seltsamer Weise auf die Nahrungsbereitstellung beschränkt) kämpft Sonia auf ihrer – eigentlich ziellosen Reise – mit etlichen Schwierigkeiten angefangen von den Grundbedürfnissen wie Hunger, Durst und einem Bett bis hin zu unfreundlichen Zeitgenossen.

Insgesamt muss ich daher sagen, dass mich die Geschichte trotz der schönen Bilder aus mehreren Gründen nicht überzeugt hat: zum einen hat sie Logiklücken, die auch Fünfjährige auffallen, dann fehlen mir komplett die Emotionen zwischen allen Charakteren (Adam – Großmutter, Sonia – Mietzi, Adam – Sonia usw.) mit Ausnahme der Liebe von Adam zu seinem Hund Rufus. Auch das Ende ist keine richtiges Happy End – schade, bei den Bildern hatte ich mir mehr versprochen!