Rezension

Schade, das hätte ein Highlight werden können

Das Frostmädchen - Stefanie Lasthaus

Das Frostmädchen
von Stefanie Lasthaus

Bewertet mit 2 Sternen

Großartiger, atmosphärischer Schreibstil und ein magisches, vor Kälte klirrendes Setting - aber leider eine enttäuschend zähe Story, unaufregende Charaktere und wenig ergreifenden Emotionen! :( Neve hatte teilweise feministisch anmutende Züge, davon hätte ich gern mehr gesehen und weniger naive Verliebtheit...

 

Als ich dieses Buch begonnen habe, gab es bereits recht viele negative Rezensionen, davon war ich aber recht unbeeindruckt und freute mich schon auf die Geschichte, liebe ich doch momentan düstere Märchenadaptionen...

Bereits von der ersten Seite an war ich begeistert vom Schreibstil der Autorin, der unheimlich atmosphärisch ist und die Winterlandschaft Kanadas vor meinen Augen hat entstehen lassen. Außerdem flogen die Seiten nur so dahin, da die Geschichte angenehm leicht geschrieben ist.

Nach etwa der Hälfte des Buches kam ich aber zu dem Punkt, dass sich Enttäuschung bei mir einschlich und gegen Ende war ich einfach nur noch gelangweilt. Denn leider ist die Handlung langgezogen, um nicht zu sagen zäh. Es passierte kaum etwas - die Protagonisten stampften hin und her durch den Schnee, kamen sich näher und wichen wieder zurück und über die magischen Kräfte wurde man lange im Unklaren gelassen. Selbst die dramatisch inszenierten Endszenen konnten mich nicht fesseln, berühren leider schon gar nicht.

Was auch an den Charakteren lag. War mir Neve am Anfang zu naiv und schwach, wurde sie plötzlich unglaublich stark. Ich mochte diese unabhängige, kraftvolle und feministische Art und auch die Szene, für die es so viel Kritik gegeben hat. Nur wodurch diese Änderung so schnell eintrat, war mir nicht recht klar. Außer Lauri gibt es eigentlich keine weiteren bedeutenden Figuren, und er war -freundlich formuliert- LANGWEILIG!!! Ich mag keine schwachen Charaktere, egal ob sie männlich oder weiblich sind und Lauri hatte eigentlich lediglich eine tragende Rolle (ha, Wortwitz! Er trägt sie durch den Schnee! Bin ich lustig xD) in dem Sinne, dass Neve einen Retter brauchte und jemanden, in den sie sich verlieben könnte. Mir wäre es lieber gewesen, es hätte keine Lovestory gegeben...

 

Dieses Buch hätte soooo viel Potential gehabt, wenn die ganze "Durch-den-Schnee-laufen" Szenen gestrichen oder zumindest gekürzt worden wären und dafür den magischen Urkräften mehr Raum gegeben worden wären und Neve eine richtige Mission gehabt hätte, statt einen verwichtlichten Lauri an ihrer Seite ^^

Kommentare

Ronja empfahl am 02. März 2017 um 17:18

... die vollständige Rezension:

http://marys-buecherwelten.blogspot.com/2017/03/das-frostmadchen.html