Schänderzorn – Die Heilung von Joe?
Bewertet mit 5 Sternen
Inhalt
Joe sitzt seit Jahren im Gefängnis, Einzelhaft, Superhochsicherheitsblock. Man hat natürlich Angst vor ihm, die Menschen sind froh das er eingesperrt ist. Die einzige Abwechslung die er hat sind die Besuche von seinem ehemaligen Professor, der versucht ihn zu heilen und die Briefe von Selene, einem Fotomodell das er bereits gemalt hat und das scheinbar unsterblich in ihn verliebt ist.
Irgendwie muss er aus der Hölle des Knastes entkommen, sich wieder lebendig fühlen, und Selene will ihn dabei unterstützen… doch warum?
Cover
Ein Mann, blutige Hände und über und über tätowiert scheint zu beten. Doch zu was? Interessantes Cover, das schon irgendwie neugierig macht für was er betet oder an was er glaubt.
Bewertung
Nachdem ich den Vorgänger recht schnell gelesen habe, war ich gespannt wie die Story um Joe weitergeht. Im ersten Buch ging es ja hoch her, Joe hat eine Flut an Leichen, oder besser, Überresten von seinem Essen, hinterlassen und wurde schlussendlich dann gefasst nachdem er die Liebe seines Lebens verspeist hat.
Im zweiten Teil steigen wir acht Jahre später in die Story wieder ein, die Verhandlung um seine Taten wird ein Glück nur kurz angerissen, es geht direkt los mit seiner Haft im Supermax, einem Gefängnis der Hochsicherheitsklasse. Joe fristet ein trostloses Dasein, das ab und an mal unterbrochen wird, wenn er sich mit einem anderen Gefangenen anlegen soll, den die Wärter ihm in die Zelle bringen… kleine Spiele der Wärter, die Joe nutzt um seinem Verlangen nachzugeben.
Im Gegensatz zum ersten Teil wird hier viel mehr auf die Psyche von Joe eingegangen, warum er so ist, wie er ist. Das er eigentlich nie so sein wollte und sich teilweise einfach schämt was doch für ein Monster aus ihm geworden ist und das er das immer noch ändern möchte, er keine Gefahr mehr für seine Umwelt darstellen will und einfach ein „normaler Mensch“ sein mag. Durch seine Professor, der ihn immer noch heilen möchte, schöpft er ab und an wieder Hoffnung das es gelingen kann…
Selene, das Fotomodell aus dem ersten Teil, schreibt ihm immer wieder Briefe, das sie ihn liebt, nicht ohne ihn leben kann. Joe schreibt ebenso zurück, doch warum ist sie so auf ihn fixiert ohne je groß ein Wort mit ihm gesprochen zu haben? Im Verlauf der Story wird dies auch sehr deutlich, aber ich mag hier nicht spoilern.
Im Großen und Ganzen kann ich euch den Roman ans Herz legen, ihr solltet auf jeden Fall aber den ersten Teil der Story gelesen haben! Viel mehr Psychologie und „Herumwühlen im Innereren“ von Joes Welt als im ersten Teil, dafür weniger brutal, trotzdem lesenswert. Der Roman endet mit einem Cliffhanger, so das man sich eventuell auf einen dritten Teil freuen kann.
Fazit: Gute Fortsetzung, mehr psychologisch und nicht so brutal wie Schänderblut.