Rezension

Schatten der Ewigkeit - Zwillingsblut

Schatten der Ewigkeit - Zwillingsblut - Carolin Wahl

Schatten der Ewigkeit - Zwillingsblut
von Carolin Wahl

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autorin Carolin Wahl hat mit dem Fantasy- Roman „Schatten der Ewigkeit – Zwillingsblut“ den Auftakt ihrer Alias- Reihe geschrieben. Für dieses Buch benötigt man keinerlei Vorkenntnisse, damit man in dieses spannende Abenteuer mit leichtem Krimicharakter versinken kann.

 

Klappentext:

Götter, Geister, Fabelwesen – das sind die Namen, die Menschen den Alias gegeben haben. Die Gestaltwandlerin Kit arbeitet bei der Alias Einheit, deren Aufgabe es ist, die Sterblichen vor abtrünnigen Alias zu schützen. Nach einer Katastrophe, bei der ihr Partner stirbt, wird sie nach  Edinburgh versetzt, aber auch hier scheint der Tod Kit zu verfolgen: Eine grausame Mordserie erschüttert die Stadt, und die Opfer scheinen alle eng mit Kit verbunden zu sein. Gemeinsam mit ihrem menschlichen Partner Keagan versucht sie, den wahren Mörder zu finden und eine zweite große Katastrophe zu verhindern. Allerdings hat sich ein mächtiger Todesdaimon ihre Fährte aufgenommen, denn er ist der festen Überzeugung, dass Kit mehr über die Vorfälle weiß, als sie zugibt …

 

Allein das Cover und auch der Klappentext konnten mein Interesse an diesem Fantasy- Buch wecken. An sich hatte ich keinerlei Erwartungen an dieses Werk, jedoch erhoffte ich mir eine magische und zugleich abenteuerreiche Geschichte. Dieser Reihenauftakt zu der Alias- Reihe haben mir beides geboten.

Der Schreibstil von Carolin Wahl ist sehr angenehm und locker. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, temporeich und bildgewaltig wird die Geschichte erzählt, sodass man komplett in diese fremdartige Welt hinab tauchen kann. Einige spannende und zugleich unerwartete Wendungen hat die Autorin eingebaut, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Einen gewissen Krimicharakter gibt diesem Fantasybuch das gewisse Etwas. Man fühlt sich ein bisschen wie in einen magischen Krimi hineinversetzt. Gekonnt werden von der Autorin kleine Hinweise gestreut, man bekommt immer wieder kleine Informationshappen. Langsam aber stetig kommen die Ermittler in diesem Fall an Morden voran und so langsam erkennt man den Zusammenhang und dessen Ursachen. Dies hat mir ganz gut gefallen, kann man als Leser zusammen mit den Protagonisten stetig neue Entdeckungen machen und dabei das Puzzle zusammensetzen. Was mir ebenfalls gefallen hat, ist das vielseitige Schreibtalent von Wahl. Gekonnt schreibt sie auf der einen Seite die blutigen und actionreichen Kampfszenen. Auf der anderen Seite gelingt es ihr meisterhaft die emotionale Ebene einzubauen. Dabei haucht sie ihren Charakteren Leben ein und lässt diese dreidimensional wirken.

Gut gefallen hat mir ebenfalls, dass die Geschichte aus mehreren Erzählperspektiven erzählt wird. Dadurch wird das Tempo nochmal zusätzlich gesteigert und außerdem bekommt man einen besseren Einblick in die Protagonisten und auch einen vielseitiger Einblick in den Verlauf der Handlung. Dieses Werk wird aus der Sicht von Kit und Nakir erzählt. Kit ist eine Alias und gleichzeitig eine Gestaltwandlerin. Sie kann die Gestalt eines Fuches annehmen und hat ein sehr gutes Gehör und gute Instinkte. Kit arbeitet beim Department of Alias Crime (DoAC). Bei einem Einsatz in London hat sie ihren Partner verloren. Die andere Perspektive ist aus der Sicht von Nakir. Dieser ist ein Todesdaimon und hat einen hohen Posten innerhalb des DoAC. Schnell treffen die beiden Erzählstränge aufeinander und das Wechselspiel zwischen den beiden hat mir gut gefallen. Eine gewisse Anziehungskraft herrscht zwischen den beiden, wobei sich beide dies nicht erklären können. Dies führt zu einem Konfliktpotential, welches die Geschichte immer weiter vorantreibt. Allgemein schafft es Carolin Wahl gekonnt, ihre Charaktere vielseitig zu gestalten. Selbst die Nebencharaktere wirken recht dreidimensional. Auch die Bösewichte dieser Story haben ihre ganz eigene Geschichte und ihre Beweggründe. Dennoch konnte ich keine direkte Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Woran dies genau lag, kann ich leider gar nicht so genau festmachen. Mit Spannung habe ich die Geschichte der Protagonisten verfolgt, habe gehofft, dass sie mit ihren Ermittlungen Erfolg haben. Dennoch habe ich nicht komplett mit ihnen mit gefiebert oder um sie gebangt.

Ein Kritikpunkt von meiner Seite ist der holprige Einstieg. Ich empfand diesen als etwas ungeschickt. Viele Informationen werden in die Geschichte eingestreut, dennoch mit fehlenden Erklärungen. Ich hätte mir besonders zu Beginn der Story mehr erklärende Worte gewünscht. Teilweise musste ich mich ganz schön durch die ersten Seiten kämpfen, musste die Informationen ganz schön sortieren. Auch habe ich manche Andeutungen oder Zusammenhänge nicht gleich ganz verstanden. Hier hätten wirklich nur ein paar erklärende Sätze mehr viel für einen flüssigeren Lesefluss beigetragen.

Auch etwas schade fand ich, dass diese vielseitige und wirklich spannende Welt nicht wirklich erklärt wird. Man wird in diese wirklich fantastische Welt hineingeworfen. Lernt die Welt der Alias, Daimonen, Gesaltwandler usw. kennen. Viele fantastische und teilweise neuartige Wesen werden in die Handlung eingebaut – man will nur zu gerne mehr darüber lesen. Dennoch erfährt man nicht viel über diese Welt im Allgemeinen. Ich hätte mir ein paar zusätzliche Informationen oder auch Erklärungen hierzu gut gefunden. Diese Welt hat wirklich sehr viel Potential, hat wirklich tolle Ansätze, doch manchmal fehlt mir einfach das Hintergrundwissen. Dies war in meinen Augen ein bisschen verschenktes Potential.

Gelungen fand ich nun wieder den Showdown. Gekonnt hat Carolin Wahl diese letzten Seiten geschrieben. Man klebt quasi an den Seiten und ist mitten im Geschehen. Einig die Entwicklung von Keagan konnte mich nicht begeistern, aber dies ist wirklich Geschmackssache.

 

Insgesamt konnte mich Carolin Wahl mit „Schatten der Ewigkeit – Zwillingsblut“ gut unterhalten. Dieses Fantasy- Buch ist spannend, temporeich, mit unerwarteten Wendungen und die Welt ist wirklich gut gelungen. Dennoch hätten ein paar zusätzliche Erklärungen diesem Buch wirklich gut getan. Aufgrund von ein paar kleinen Schwächen möchte ich diesem Buch 4 Sterne vergeben.