Rezension

Schatten der Vergangenheit

Luckiest Girl Alive - Jessica Knoll

Luckiest Girl Alive
von Jessica Knoll

Bewertet mit 4 Sternen

~~Ani FaNelli hat einen glamourösen Job bei einer Modezeitschrift, keine Geldsorgen und ist mit einem adeligen, gut aussehenden, jungen Mann verlobt. Schon bald soll die rauschende Hochzeitsfeier stattfinden. Für alle Außenstehenden scheint sie eine sehr glückliche Frau mit einem perfekten Leben zu sein. Doch nun dreht sie einen Dokumentarfilm über ein furchtbares Ereignis in ihrer Jugendzeit. Gelingt es ihr, trotzdem ihre heile Welt zu erhalten? Oder zerstören die Erinnerungen ihre mühsam errichtete Fassade?
Jessica Knoll beschreibt in ihrem Roman "Luckiest girl alive“ das Schicksal einer jungen amerikanischen Frau. Anfangs hatte ich ein wenig Mühe, mich in dieses Buch einzulesen, doch spätestens ab der zweiten Hälfte fand ich es sehr spannend. In Rückblenden wird über Anis Schulzeit berichtet, die nicht so harmonisch verlief, wie wir alle es uns für uns und unsere Kinder wünschen. Auch ihr Familienleben kann man sich durchaus einvernehmlicher vorstellen. Von den Ereignissen der Vergangenheit war ich sehr überrascht und betroffen, so hatte ich das nicht kommen sehen. Für mein Empfinden beschreibt die Autorin sehr empathisch die Gefühle der Protagonistin. Manches hätte Ani sicher durch vorausschauendes Handeln verhindern können, doch das soll keineswegs eine Entschuldigung für das Verhalten anderer Personen sein. Und so stellt es Jessica Knoll auch dar: Manche Verhaltensweisen sind unentschuldbar. Und dann kommt dieses schreckliche Inferno, das leider, gerade in den USA, immer wieder geschieht. Leider sehr aktuell. Mit ihrem flüssigen Schreibstil sorgt die Autorin für viel Spannung, die zum Ende hin stark zunimmt.
Das Cover mit der schwarzen Rose finde ich sehr edel und passend. Der englischsprachige Titel passt zum Buch, ich fände aber einen deutschen Titel besser. Ich kann dieses Buch weiter empfehlen, auch wenn ich den Einstieg nicht ganz so gelungen fand, gerade, wenn man sich für die Welt der Reichen und Schönen eher wenig interessiert.