Rezension

Schatten der Vergangenheit

Die Schwimmerin -

Die Schwimmerin
von Gina Mayer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
„Mitten im Wirtschaftswunder stellt sich eine starke Frau den Schatten ihrer Vergangenheit

Essen 1962: Betty heiratet ihren Martin und ist fest entschlossen, ihr lang ersehntes Glück mit aller Macht festzuhalten. Zu viele Entbehrungen hat sie schon hinnehmen müssen. Der zweite Weltkrieg hat Betty nicht nur ihre Heimat, ihre Familie und ihre erste Liebe genommen, sondern ihr auch ein düsteres Geheimnis aufgebürdet. Seit jener Zeit ist das Schwimmen Bettys Halt und Trost. Eine Überlebensstrategie, den Kopf immer über Wasser zu halten, komme was wolle. Ausgerechnet beim Schwimmen trifft sie nun auf ein junges Mädchen, das ihr eigenartig vertraut erscheint. Und dieses Mädchen hat entschieden, sich ein Stück von Bettys Glück zu greifen. Es beginnt, sie zu verfolgen, zu erpressen. Betty erkennt, dass die Vergangenheit sie hinabzureißen droht, wenn sie sich ihr nicht endlich stellt.“

Schreibstil/Art:
Bettys/Elisabeths Geschichte wird aus zwei Zeitebenen erzählt. Zu einem gibt es Einblicke in die Vergangenheit (1942-1946). Dort lernen wir die mutige und tapfere Elisabeth kennen.
Zum anderen erfährt der Leser mehr über sie als sie schon erwachsen ist und sich Betty nennt (Jahr 1962). Beide Perspektiven sind zu Anfang etwas verschlossen und geben nicht allzu viel preis. Erst nach und nach skizziert sich ein Bild der sympathischen Protagonistin, die es in ihrem Leben nicht einfach hatte. Die Schicksalsschläge, sowie einige auschlaggebende Momente spiegeln sich in dem tiefen und aussagekräftigen Schreibstil perfekt wieder. Auch ist die Beschreibung der (Nach)Kriegszeit sowie die Judenverfolgung sehr gut umschrieben.

Fazit:
Eine ruhige Erzählung mit vielen tiefsinnigen und spannenden Elementen. Die Gefühle und Atmosphäre der Zeit kann man förmlich spüren. Die tolle Mischung aus den vielen verschiedenen emotionalen Achterbahnfahrten ist der Autorin durchaus gelungen.
Zwar gab es auch durchaus die ein oder andere Stelle, die sich etwas zog aber im Großen und Ganzen hat mir Bettys/Elisabeths berührende Geschichte gefallen.

Ein Roman, der zwar ein paar traurige Szenen beinhaltet aber trotzdem in sich aufblüht.