Rezension

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Schaurig, nicht gruselig

Der mexikanische Fluch -

Der mexikanische Fluch
von Silvia Moreno-Garcia

Bewertet mit 4 Sternen

Was macht einen Roman zur Schauergeschichte? Silvia Moreno-Garcia zieht den Leser in Der mexikanische Fluch in die grauenerregenden Untiefen der menschlichen Verderbtheit.

Noemí ist besorgt. Ihre Cousine heiratet einen Fremden, zieht mit ihm fort und schreibt nun rätselhafte Briefe. Catalina geht es nicht gut. Das Leben auf High Place setzt ihr zu. Sie verliert den Verstand. Sie braucht Hilfe und es ist an Noemí herauszufinden, was in dem ominösen, alten Herrenhaus vor sich geht.

Eine Reise durch die Zeit bei der die Seiten nur so verfliegen und man schnell weiterlesen will, um zu erfahren, was in diesem seltsamen Haus mit seinen seltsamen Bewohnern vorgeht.

Noemí ist als Hauptfigur die Einzige, die wirklich Leben versprüht und Schwung in die Handlung bringt. Alle anderen Charaktere erscheinen nahezu wie ferngesteuerte Zombies, was wider Erwarten doch den Reiz der Story ausmacht. Man tappt als Leser gemeinsam mit Noemí im Dunkeln versucht das Rätsel um das Anwesen und dessen Bewohner zu lüften. Die Atmosphäre bleibt die gesamte Zeit schaurig, jedoch nie wirklich gruselig oder unheimlich.

Erst sehr spät kommt man dem Geschehen schließlich auf den Grund, wobei leider der Bezug zum Titel vollständig verloren geht. Von einem Fluch kann kaum die Rede sein. Der Originaltitel „Mexican Gothic“ erscheint dagegen als die weitaus treffendere Wahl.

Alles in allem war die Spannung gegeben, das Ende jedoch leider enttäuschend.