Rezension

Schaurig-spannender Jugendbuchklassiker

Krabat: Roman -

Krabat: Roman
von Otfried Preußler

Bewertet mit 4 Sternen

Immer wieder träumt der Waisenjunge Krabat davon, dass er zur Mühle in Schwarzkollm gehen soll, bis er eines Morgens dem Ruf folgt. In der düsteren Mühle am Koselbruch verspricht ihm der Müller eine Lehrstelle, neben den regulär anfallenden Arbeiten lernt Krabat hier auch die Anwendung finsterer Zauberkünste, der Preis dafür ist allerdings höher, als er es sich zunächst vorstellen kann.

"Krabat" von Otfried Preußler ist ein Klassiker der Jugendliteratur, der auf einer sorbischen Sage beruht. Dem Autor ist es gelungen, die düstere Atmosphäre um die Mühle und den bösen Müllermeister perfekt einzufangen, die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Sowohl Krabat als auch seine Gefährten fand ich umfassend und authentisch beschrieben, ich konnte sie mir beim Lesen bildlich vorstellen.

Die Spannung zog sich meiner Meinung nach auf einem angenehmen Niveau durch die Geschichte, die knapp 300 Seiten waren schnell durch gelesen. Lediglich Krabats Beziehung zu dem Mädchen und das Ende fand ich reichlich knapp abgehandelt, auch wenn das Kennenlernen in früheren Zeiten anders von statten ging als heutzutage, hätte ich mir hier eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht. Insgesamt hatte ich aber ein unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle. In der vorliegenden Jubiläumsausgabe gibt es noch ein ausführliches Nachwort über den Entstehungsprozess von Preußlers Geschichte und dem Sagenmaterial, das der Autor für sein Buch verwendet hat - für mich eine äußerst lesenswerte Zusatzinformation.

Fazit: Das Buch beruht auf einer düsteren Sage aus dem sorbischen Raum, der Autor hat mit der düsteren Atmosphäre und den authentisch beschriebenen Figuren einen schaurig-spannenden Klassiker geschaffen, für den ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.