Rezension

Scheinbar utopische und beängsteigende Vision einer möglichen Zukunft...

Der Circle
von Dave Eggers

Bewertet mit 4 Sternen

Mae ist eine sehr naive, gutgläubige und beeinflussbare Prota, die zwar sehr sympathisch ist, aber eigentlich dazu fungieren soll, darzustellen, wie beeinflussbar wir eigentlich sind.
Der Circle und seine Programme wirken auf den ersten Blick sehr positiv und utopisch, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, dann sieht man die Schattenseiten der Medaille.
Totale Überwachung, keine Anonymität, Zwang, Kontrolle und Bedrängung zu Sachen, die angeblich freiwillig sind. Ich könnte noch so viele Beispiele nennen, aber an dieser Stelle möchte ich gerne auf meinen Blog verweisen. Meine Gedanken würden den Rahmen eines Posts um Weiten sprengen.
Ich möchte, trotzdem noch auf das Ende und Maes Entwicklungen eingehen. Zunächst einmal entwickelt sich Mae in gesteuerte Marionette, deren Gehirn gewaschen wurde. Ich kann ihre Ansichten zu einem Punkt verstehen, aber ab einem bestimmten Punkt wirkt ihre Meinung einstudiert, normisiert und sie denkt nicht über Konsequenzen nach. Zwei Charaktere, die gegenteilige Meinungen haben in ihrem Umfeld werden beseitigt.
Nervig finde ich, dass teils eine halbe bis ganze Seite lang Auflistungen von Maes Vitalwerten, Punkten und Rankings aufgeschrieben wurden. Ich habe es nur überflogen interessiert hat es mich in diesem Ausmaß eher nicht. Ebenfalls war es sehr anstrengend, wenn Mae sich in eine Sache so richtig reinsteigert und ihre Gedanken durchzudrehen scheinen. Das hätte man auch kürzer fassen können. Das Ende fand ich okay, aber wirklich zufrieden bin ich mit dem Abschluss nicht. Es kommt plötzlich, unerwartet und ist ziemlich offen. Ich muss gestehen, dass ich das Filmende ein wenig besser fand.